In der Tat, heute lässt sich die Sonne zunehmend blicken und morgen soll es einen sonnigen Tag geben. Aber jetzt schon Sonnencreme ? Gerade jetzt, denn die Haut ist noch nicht an die Sonne gewöhnt und die Sonne erreicht ab Dienstag bereits die Höhe von Ende August. Ende August wäre es auch für die "Vorgebräunten" selbstverständlich, Sonnencreme zu benutzen, um die Haut nicht unnötig zu schädigen.
Die Haut schädigende Sonnenstrahlung liegt im ultravioletten Bereich. Sie wird allgemein als UV-Strahlung bezeichnet. Als Maß für die potentielle Schädigung gibt es den UV-Index.
Dieser gibt die Belastung der Haut beim täglichen Sonnenhöchststand an. Daher entspricht derzeit der UV-Index bei gleicher Wetterlage den Werten Ende August.
Er ist unter anderem abhängig von Breitengrad, Jahres- und Tageszeit.
Bei wolkenlosem Wetter und außerhalb von Ozonlöchern gilt:
Breitengrad : Je weiter man auf der Nordhalbkugel nach Norden kommt, umso geringer wird der UV-Index.
Jahreszeit : Je näher man der Sommersonnenwende am 21. Juni ist, desto höher ist der UV-Index (und damit entspricht bezüglich des UV-Indexes das astronomische bzw. kalendarische Frühjahr dem Sommer und nicht dem Herbst).
Tageszeit : Die UV-Strahlung ist am stärksten um die astronomische Mittagszeit, die in Deutschland etwa gegen 13:30 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit erreicht wird. Die Zeitspanne, in der man insbesondere von Mai bis Anfang August die Sonne bei uns ungeschützt meiden sollte, liegt etwa zwischen 11 und 16 Uhr gesetzlicher Zeit.
Was besagen die Werte des Indexes?
0- 2 schwache Belastung
3- 5 mittlere Belastung
6- 7 hohe Belastung
8-10 sehr hohe Belastung
>10 extreme Belastung
Im Norden Deutschlands wird zur Sommersonnenwende maximal die 7 und im Süden die 8 erreicht; Mittelmeerurlauber addieren noch ein bis zwei Stufen dazu. Zwischen den Wendekreisen, also zwischen 23,5 nördlicher- und 23,5 südlicher Breite, direkt unter der Sonne geht's bis 12, wenn sie denn während der dortigen Regenzeit zum Vorschein kommt.
Natürlich spielen noch weitere Faktoren, wie die Art eventueller Bewölkung und die Umgebung (z.B. Wasser oder Schnee) für die Sonnenbrandgefahr, eine Rolle. Bewölkung verringert den Wert, die Umgebungseinflüsse verstärken ihn unterschiedlich stark. Die Lufttemperatur hat allerdings auf den Index keinen Einfluss. Die vom Wetterdienst verbreiteten UV-Warnungen werden nur bei ungewöhnlich hohem UV-Index herausgegeben. In diesen Warnungen geht auch der aktuelle Ozongehalt der Atmosphäre mit ein. Daher kann es innerhalb eines meteorologisch gleichbleibenden Witterungsabschnittes Tage mit und ohne UV-Warnungen geben.
Wer also morgen ein Sonnenbad nehmen möchte, besorge sich zuerst mal Sonnencreme. Ihre Haut wird es ihnen danken.*
Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.04.2016
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