"Da hab ich doch ein Reiseschnäppchen gemacht. Und dann war dort absolut unerträgliches Wetter!"
Derlei Klagen bekommt man öfter zu hören, doch wie sich vor solch unliebsamen Überraschungen schützen?
In unserer "Umgebung" kennt fast jeder das Klima, doch in ferneren Gestaden ist es mit unserer Kenntnis nicht so weit her. Die üblichen Wetterseiten im Netz helfen da nicht immer weiter und bei professioneller Reiseberatung geht bisweilen auch ein gewisses Eigeninteresse der Reiseveranstalter in die Informationen ein.
Aber zum Glück gibt es ja die Seite der Weltorganisation der Meteorologie (WMO)
http://www.worldweather.org
Nicht umsonst finden wir in der Adresse das Wort worldweather (Weltwetter).
Die deutsche Fassung finden Sie bei der Sprachauswahl im oberen weißen Balken auf der rechen Seite.
Nach Einstellen der Sprache kann man das Wetter und Klima seines Reiseziels suchen. Bevor man erstaunt feststellt, dass die Informationen für den gesuchten Ort nicht erscheinen, liest man erst mal die darunter stehende Einleitung und erfährt, dass Daten "nur" für 1870 Städte bereitstehen.
Wählt man ein Land, kann man sich mithilfe der eingeblendeten Karte eine geeignete Stadt aussuchen (mit dem Cursor über den farbigen Punkt und es erscheint der Ortsname).
Zunächst erscheint meist die Wettervorhersage, darunter befindet sich jedoch das eigentlich für die Mittel- und Langfristplanung der Witterung interessantere, die Klimatabelle. Üblicherweise werden Höchst- und Tiefsttemperatur und die Niederschlagsmenge als Grafik und Tabelle angezeigt, wobei die Tabelle oft mit der mittleren Anzahl der Niederschlagstage ergänzt wird.
Werfen wir zum Beispiel einen Blick auf die Klimadaten der indischen Stadt Mangalore:
Dort finden wir im Sommer (Dank des Monsuns) in jedem Monat mehr als unsere Jahresmenge und permanent sehr warmes bis heißes Wetter (dass die Anzahl der Regentage um die 30 liegt, sei von hier aus ergänzt). Es ist also im Sommer schwül und heiß, eher nix für den normal wetterfühligen Mitteleuropäer.
(In Coimbatore, in Indien weit südlich vom Äquator sieht es von Juni bis August vom Niederschlag her ganz anders aus.)
Wählen wir Jeddah in Saudi Arabien aus, so finden wir erwartungsgemäß ganzjährig heißes und weitgehend trockenes Wetter vor.
Schauen wir abschließend noch nach Queenstown in Neuseeland, wo ein ähnliches Klima wie in Mitteleuropa herrscht.
Dort ist es logischerweise während unserer Wintermonate am wärmsten, schließlich ist dann auf der Südhalbkugel Sommer.
Wer sich kurzfristig z.B. für die Anreise auf "schweres Wetter" vorbereiten möchte, der findet oberhalb der Eingabe des Suchfeldes den Link "Severe Weather Information Center". Man kann sich dort in englischer Sprache mit aktuellen und kurzfristig zu erwartenden Sturzfluten und Stürmen auseinandersetzen.
Dass die Seite noch mehr zu bieten hat, ist unübersehbar und lädt zum Klickern ein.
Wie Sie gesehen haben, können Sie sich mit etwas Vorbereitung einige Wetterfrustrationen am Urlaubsort vom Leibe halten. Dass die Mittelwerte nicht zwingend das tatsächlich zu erwartende Wetter darstellen, haben Sie ja aktuell mit der deutschen Klimastatistik für den Juni feststellen können.
Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.07.2016
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