Es wird mal wieder Zeit: Die Perseiden - der bekannteste Meteorstrom, der aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle besteht - kreuzen wieder die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne. Der Name "Perseiden" ist dabei auf das Sternbild "Perseus" zurückzuführen, vor dem die Sternschnuppen bei einem Blick in den Himmel zu sehen sind. Wie jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August (17.07. - 24.08.) können dann zahlreiche Sternschnuppen am Nachthimmel beobachtet werden. Die höchsten Fallraten sind in diesem Jahr am 12. August gegen 14.40 Uhr MESZ zu erwarten. Der Höhepunkt des Sternschnuppenregens wird in Mitteleuropa entsprechend in den frühen Morgenstunden des 12. August erreicht. Da das Sternbild Perseus am Abend aufgeht, können erste Sternschnuppen aber bereits nach Eintritt der Dunkelheit beobachtet werden.
Sicherlich werden dann viele Menschen - ob Single oder Pärchen - nachts am Fenster und auf dem Balkon sitzen oder liegen einfach auf einer Sommerwiese, um den zahlreichen Sternschnuppen mit den Augen nachzujagen. Dabei werden dann zahlreiche Wünsche und Träume in die Ewigkeit geschickt mit der Hoffnung auf Erfüllung.
Doch was sind Sternschnuppen und warum werden sie hauptsächlich im August beobachtet?
Neben der Erde und anderen Planeten des Sonnensystems kreisen auch viele andere kleinere und größere Partikel wie Sand, Staub und (Kiesel-) Steine um die Sonne. Auf ihren Bahnen dringen auch große Mengen solcher Partikel, sogenannte "Meteorite", mit sehr hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein. Dabei glühen sie kurz durch die Reibungswärme beim Eintritt in die Erdatmosphäre als "Meteore" auf und verdampfen schließlich. Das auf mehrere tausend Grad aufgeheizte Gas um einen verglühenden Partikel herum kann der Beobachter dann als Sternschnuppen betrachten.
Wer geduldig den möglichst dunklen Nachthimmel beobachtet, kann in jeder Nacht des Jahres Sternschnuppen sehen, vorausgesetzt der Himmel ist nicht mit Wolken bedeckt. Die meisten dieser sporadischen Meteore stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter, wo sich zahlreiche und unterschiedlich mächtige Gesteinsbrocken tummeln. Der größte Anteil besteht aus Partikeln in Staubkorngröße, die beim Eintritt in die Atmosphäre vollständig verglühen. Größere Stücke überstehen jedoch teilweise die heiße Reise durch die Erdatmosphäre und fallen dann als Meteoriten zum Boden.
In bestimmten Zeiträumen des Jahres kommt es aber zu einer verstärkten Sternschnuppenaktivität am Himmel. In solchen Nächten huschen zahlreiche Sternschnuppen über den Nachthimmel, die anscheinend alle einen einzigen Ausgangspunkt haben. Dieses Phänomen ist immer dann der Fall, wenn die Erde die Bahn eines Meteoritenstroms kreuzt und wiederholt Partikel in die Erdatmosphäre eindringen. Die Sternschnuppen eines Stroms stammen in der Regel von einem Kometen. Diese Schweifsterne sind kilometergroße Ansammlungen aus Staub und leicht flüchtigen Materialien wie gefrorenes Methan, Trockeneis und Wassereis. Die Partikel verteilen sich im Laufe der Zeit entlang der Kometenbahn und bilden den Meteorstrom.
In diesem Jahr versprechen die Perseiden besonders spannend zu werden. Alle 12 Jahre beeinflusst nämlich der Planet Jupiter mit seiner Schwerkraft die Bahnen der Meteoriten und verschiebt diese in Richtung Erdbahn. Dies geschah z.B. in den Jahren 1992 und 2004. Weitere 12 Jahre später, also in diesem Jahr wird eine ähnlich hohe Aktivität erwartet. In der Nacht auf den 12. August können dabei stündliche Fallraten zwischen 120 und 130 Sternschnuppen auftreten. Jedoch ist der Sommer eher wechselhaft, halt typisch für die mittleren Breiten.
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 21.07.2016
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