Häufig erreichen uns Meteorologen in diesem Sommer Anfragen, wann denn nun endlich mal ein stabiles Hoch mehrere Tage hintereinander sommerliches Wetter mit viel Sonnenschein und badetauglichen Temperaturen bringt. Zudem soll es nicht schwül sein und Gewitter oder sogar Unwetter dürfen auch nicht stören. Ein bisschen Hoffnung dafür besteht tatsächlich, allerdings scheint die kommende Hochdruckphase wieder einmal nicht allzu lange durchzuhalten.
So hat sich in diesem Sommer bisher ein steter Wechsel von Hoch- und Tiefdruckeinfluss eingestellt, d.h. wenigen Tage mit ungestörtem Sonnenschein folgten mehrere Tagen mit kräftigen Schauern und Gewittern. War es dabei zunächst ein oder zwei Tage lang sehr warm bis heiß, folgte prompt mit den aufkommenden Wolken, Schauern und Gewittern zum Teil eine kräftige Abkühlung. Willkommen im typischen durchwachsenen mitteleuropäischen Sommer!
Nicht zuletzt scheint sich dabei auch die "Siebenschläferregel" zu bewahrheiten, die ja Anfang Juli unbeständiges Wetter für sieben Wochen "ankündigte" (siehe dazu das Thema des Tages vom 30. Juli 2016 unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2016/7/30.html). Demnach würde sich dieses Szenario auch im August fortsetzen.
Aktuell befinden wir uns bis zum Freitag in einer eher regnerischen Tiefdruckphase, mit Ausnahme der Gebiete etwa südlich einer Linie Karlsruhe - Regensburg. Dort ist es am heutigen Mittwoch und teils bis zum Donnerstag vielfach heiter und mit Höchsttemperaturen bis fast 30 Grad sehr warm bzw. heiß, bevor teils kräftige Schauer und Gewitter samt anschließender Abkühlung auch in diesen Gebieten wieder "zuschlagen". Wahrscheinlich münden Schauer und Gewitter sogar in einer Dauerregenlage im Süden und Südosten.
Diesem ersten kleinen "Lichtblick" für den Süden Deutschlands folgt ab dem Wochenende dann ein zweiter, etwas größerer sogar für das ganze Land. Ein Keil des Azorenhochs macht sich nämlich auf den Weg zu uns und verspricht unter Bildung eines eigenständigen Hochs über Mitteleuropa und Russland wenigstens ein paar weitgehend trockene Tage mit zunehmendem Sonnenschein und Temperaturen, die ab Sonntag meist bei 25 bis 30 Grad liegen.
So kann man sich bereits am Samstag über 6 bis 10 Stunden Sonnenschein freuen (im Süden mehr als im Norden; siehe dazu die Grafik zur Sonnenscheindauer unter
http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2016/8/3.html), allerdings sind auch noch letzte Schauer und Gewitter unterwegs. Am Sonntag gibt es dann sogar 8 bis 13 Stunden Sonnenschein. Maximal sind derzeit 14 bis 15 Stunden möglich, sodass die Obergrenze lokal fast erreicht wird. Ähnlich sonnig werden der Montag (8 bis beinahe 15 Stunden) und teilweise noch der Dienstag (8 bis 13 Stunden).
Am Dienstag gibt es bereits wieder eine Einschränkung: im Nordwesten tauchen Wolken mit Schauern und Gewittern auf und drücken die Sonnenscheinbilanz dort auf 6 bis 9 Stunden. Am Mittwoch fallen die Schauer und Gewitter über das ganze Land her, wobei mit den vielen Wolken am Himmel auch die Temperaturen um etwa 5 Grad zurückgehen und sich bei 20 bis 25 Grad einpendeln.
Dem Lichtblick mit 3 oder 4 Tagen sommerlichen Hochdruckwetter ab Samstag wird also erneut ein jähes Ende gesetzt. Vielleicht besteht ja für die Phase nach den 7 Wochen der Siebenschläferzeit ab Ende August Hoffnung auf länger andauerndes Hochdruckwetter. Statistisch gesehen ist die Chance dafür im September sowieso höher als im August. Leider sind dann für die meisten die Sommerferien schon wieder zu Ende.
Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.08.2016
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