Der achte Monat des Jahres im Gregorianischen Kalender war im alten Rom ursprünglich der sechste und hieß dementsprechend, nämlich Sextilis (latein. sex = sechs). Namenspatron ist der römische Kaiser Augustus (23.IX. 63 v. Chr. bis 19.VIII. 14 n. Chr.), der in diesem Monat sein erstes Konsulat antrat. Ursprünglich hatte Sextilis 29 Tage, bekam durch Caesars Kalenderreform 30 und, um ihm die gleiche Länge des nach Gaius Julius Caesar benannten Monats Juli zu geben, nach seiner Umbenennung schließlich 31 Tage. Dabei wurde der 31. Tag kurzerhand dem Februar abgeknöpft. Altgermanische Namen für den August lauten Arnodmanod oder Ernting = Erntemonat, aber auch Sichel- oder Weidemond waren bei unseren Vorfahren gebräuchlich.
Am nächtlichen Sternenhimmel tummeln sich im diesjährigen August in erster Linie Planeten. Der in den vergangenen Monaten stets präsente Jupiter nimmt jetzt Abschied, kurz nach Sonnenuntergang ist er gerade noch über dem westlichen Horizont zu sehen. Dafür kommt die Venus als Abendstern zu uns zurück, hält sich allerdings recht flach am frühen Nachthimmel. Mit einem lichtstarken Amateurteleskop auf einer geeigneten Montierung kann man am 27. August am tiefen Westhimmel sogar ein Rendezvous beider Planeten im Dämmerlicht kurz nach Sonnenuntergang beobachten. Zwei weitere Planetenpaare geben sich ein im August Stelldichein bzw. sind immer noch da: Mars und Saturn im Süden beim Sternbild Skorpion, und für den geübten "Sternengucker" mit entsprechender Ausrüstung sollten auch Neptun und Uranus im Bereich des Sternbildes Wassermann ein lohnendes Beobachtungsziel sein.
Nicht zuletzt sei auf den scheinbar dem Sternbild Perseus entspringenden Meteorstrom der Perseiden hingewiesen. Er erreicht sein Maximum in der Nacht vom 11. zum 12. August, wobei in diesem Jahr mit bloßem Auge abseits der lichtverschmutzenden Großstädte besonders viele helle Sternschnuppen zu sehen sein sollten. Den Südhimmel ziert in diesen Augustnächten außerdem das Sommerdreieck, bestehend aus den Sternen Atair, Deneb und Wega in den Sternbildern Adler, Schwan bzw. Leier. Die Frühlingssternbilder sind nun endgültig vom westlichen Firmament verschwunden und am östlichen Himmel findet man mit Pegasus und Perseus bereits die Gestirne des Herbstes. Die Tage werden bereits spürbar kürzer, die lichte Tageslänge auf 50° nördlicher Breite, das entspricht etwa Frankfurt am Main, sinkt im Verlaufe des Monats um gut anderthalb Stunden von 15 h 13 min auf 13 h 33 min. Stand die Sonne Anfang des Monats in der Mainmetropole noch knapp 58° hoch am Himmel, so erreicht sie in Frankfurt Ende August nur noch eine Mittagshöhe von etwa 48° über dem Horizont (vgl. Mittagshöhe zur Sommersonnenwende knapp 63,5°).
Sternbeobachtungen bedingen klare Nächte und sind damit natürlich wetterabhängig. Im August sind die Temperaturunterschiede zwischen den Randmeeren Europas und dem Festland relativ gering, somit gilt er im klimatologischen Mittel als recht beständiger Monat. Länger andauernde Hochdrucklagen sind eigentlich normal und nicht selten bringt der August die heißesten Tage des Jahres. Aber "eigentlich normal" heißt eben nicht "immer", und in diesem Jahr 2016 liegen die Verhältnisse anders. So gestalten sich die kurzfristigen Wetteraussichten für das kommende Wochenende insgesamt leicht unbeständig bei als mäßig warm bis warm empfundenen Temperaturverhältnissen. Der Sonntag wird dabei größtenteils sonnig und trocken, bevor sich ab Beginn der 32. Kalenderwoche ein deutlich kühlerer Witterungsabschnitt mit zeitweiligen Niederschlägen einstellt. Übrigens gab es vor zehn Jahren nach einem trocken-heißen Juli einen kühlen und regnerischen August, dem dann ein spätsommerlich warmer September folgte.
Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.08.2016
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst