Willkommen im Jahr 2017 und wir sagen Ihnen ein zu warmes Jahr voraus, ohne uns allzu sehr auf's Glatteis zu begeben. Das ist ein statistischer und weniger ein meteorologischer Effekt und somit wird das erste Thema des Tages in 2017, im Gegensatz zum Wetter draußen bei uns in Offenbach, ein eher trockenes Thema.
Zunächst mal muss man wissen, dass sich klimatologische Vergleichswerte im Regelfall auf die Periode 1961 bis 1990 beziehen. Das ist keine Spezialität des Deutschen Wetterdienstes, sondern international genormt. Dass es genau 30 Jahre sind, ist auch eine international festgelegte Zeitspanne.
Die starke Klimaerwärmung, über deren Ursache hier nicht spekuliert werden soll, begann in Deutschland Ende der 80er Jahre. Die Mittelwerte der Klimareferenzperiode wurden also größtenteils vor der kräftigen Erwärmung ermittelt.
Berechnet man einen aktuellen Mittelwert aus den letzten 30 Jahren (1987-2016), so ist er daher höher als der der Klimareferenzperiode (1961-1990).
Wenn man keine übermäßig hohen Ansprüche an die sich immer wieder etwas ändernde Datenbasis stellt, kann man eine Erhöhung des Mittelwertes der letzten 30 Jahre gegenüber der Klimareferenzperiode um etwa 1,0 Grad feststellen
Wenn es also in 2017 0,3 Grad wärmer sein wird als während des Zeitraumes 1961-1990, so ist das um 0,7 Grad kälter als im Mittelwert der vergangenen 30 Jahre.
Es muss also für eine negative Abweichung gegenüber der Klimareferenzperiode mindestens 1 Grad kälter sein als im Mittel der letzten 30 Jahre.
Das war seitdem nur dreimal (1987,1996 und 2010) der Fall. Wir können daher mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass im Zeichen des Klimawandels auch das Jahr 2017 zu warm gegenüber der Referenzperiode 1961 - 1990 wird.
Ansonsten wünschen wir Ihnen aus Offenbach für das kommende Jahr:
Alles Gute, viel Erfolg und beste Gesundheit
Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.01.2017
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