Narrenwetter

Der Kelch in Form eines Sturmtiefs ging Gott sei Dank an Weiberfastnacht zeitlich knapp an den Faschingsumzügen und uns vorbei. Mit uns meine ich die älteren, nicht übermäßig faschingsaffinen Kollegen, die nun fast das dritte Mal in wenigen Jahren die Vorentscheidung für oder besser gegen die Fastnachtszüge zu treffen hätten. 1990 und 2016 sind da in unguter Erinnerung, und wenn man den Tatort vom letzten Sonntag als Maßstab nimmt, muss der Ausfall der Veranstaltungen für die Beteiligten mehr als nur ein ziemlicher Frust sein.

Leider können wir in diesem Jahr für die Karnevalshochburgen nur wenig Positives vom Umzugswetter berichten. Zunehmende Niederschläge und unangenehmer Wind durch Tief ?Udo? werden die Begleiter sein.

Nur die heutigen Umzüge werden in den Karnevalshochburgen bei gesichert trockenem Wetter stattfinden.

Für trockene Montagsumzüge stehen insbesondere im Mainzer Raum die Chancen nicht schlecht, rheinabwärts in Köln und Düsseldorf sollten sich die Niederschläge zunächst kaum von den Sektspritzern unterscheiden. Weiter den Niederrhein entlang sollte man sich aber schon etwas beeilen, wenn man trockenen Fußes als Teilnehmer das Umzugsende erreichen will.
Windig wird es aber werden und die Schwellkopfträger sollten schon etwas Kleber an die Schuhsohlen schmieren, denn insbesondere in den windparallelen Straßenschluchten, die von Südwest nach Nordost verlaufen, kann es auch mal eine stürmische Böe der Stärke 8 geben und es wird auch sonst so einige ?Wurfkamelle? verwehen. Aus solch einer Beschreibung des Wetters folgen üblicherweise milde Temperaturen und so wird es dann mit Höchstwerten von 13 Grad etwa 5 Grad wärmer werden als normal Ende Februar zu erwarten wäre. Spätestens nach den Umzügen sollte man sich aber eine (äußerlich) trockene Bleibe suchen. Zum Abend hin gibt es Schauer und auch Gewitter mit örtlich sogar schweren Sturmböen.
Im Süden und Osten allerdings ist morgen noch Hoch ?Geri? wetterwirksam und bringt viel Sonne und ungewöhnlich milde Temperaturen über 15 Grad vor allem an den Oberrhein.

Ist der Montag im Nordwesten noch so lala und im Süden und Osten noch schön, wird der Dienstag fast überall ein Reinfall für die Jecken oder wie sie auch immer lokal genannt werden.
Wiederholt fallen Regen- und Graupel-, auf den Bergen Schneeschauer. Dabei gehen die Temperaturen auf die Ende Februar normalen Werte um 8 Grad zurück. Dazu ist es im Süden und der Mitte noch sehr windig mit Sturmböen insbesondere im Südwesten.

Um es kurz zu sagen: Tief Udo gewinnt an Fasching/Karneval die Oberhand über Hoch Geri.
Lassen Sie sich aber vom Wetter die gute Laune nicht verderben.

Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.02.2017

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