Sie sind verwundert?
Zu Recht, wenn man die über Ostern erwarteten Temperaturen betrachtet. Sie gehören eher in den Oktober oder gar in den November.
Wenn man sich allerdings astronomische Daten anschaut, dann passt das schon. Wir haben den Frühlingsbeginn inzwischen gut drei Wochen hinter uns. Gut drei Wochen vor Beginn des Herbstes am 22. September, an dem die Sonne gleich hoch wie zu Frühlingsbeginn steht, ist August. Und tatsächlich steht die Sonne seit gestern Mittag höher als am 31. August.
Für uns winterliche mitteleuropäischen Bleichgesichter ist es also dringend notwendig mit Sonnencreme die schädliche UV-Strahlung, die zu Sonnenbrand und daraufhin zu Hautkrebs führen kann, von der Haut fernzuhalten.
Die Wettervorhersage macht zwar wenig Hoffnung auf ein ausgedehntes Sonnenbad, aber auch für den heutigen Karfreitag wird gebietsweise eine hohe Gefährdung durch UV-Strahlung vorhergesagt. (http://www.dwd.de/DE/leistungen/gefahrenindizesuvi/gefahrenindexuvi. html)
Die kurze Zeitdauer des Sonnenscheins, die insbesondere nordische Hauttypen brauchen, um einen Sonnenbrand zu entwickeln, wird auch an den Feiertagen gebietsweise erreicht. Auch bei einer Vorhersage von wechselnd wolkigem Wetter kann mal eine halbe Stunde die Sonne ?am Stück? scheinen und nordische Hauttypen können schon bei deutlich geringerer Einstrahlungszeit einen ungesunden Sonnenbrand entwickeln. Für die Gefährdung durch UV-Strahlung ist es ziemlich egal, wie warm oder kalt es ist; mal abgesehen von der Tatsache, dass der Mensch bei kälteren Temperaturen die Haut wegen umfangreicherer Bekleidung nicht so sehr der Sonne aussetzt.
Über den UV-Index, der in die Grade 0-10 eingeteilt ist, können sie sich an vielen Stellen informieren. Z.B. auch im Thema des Tages vom 19.04.2014 (In eine Suchmaschine (?Es ist an der Zeit? Wetterdienst) eingeben).
Zur Vorbeugung gibt der Wetterdienst nicht nur die oben erwähnten vorhergesagten UV-Indices, sondern auch bei hohen Werten UV-Warnungen heraus. Dabei wird im Frühjahr, zusätzlich zu den allgemein bekannten atmosphärischen und geografischen Größen, die Dichte des atmosphärischen Ozons berücksichtigt, schließlich driften kleine Ozonlöcher ständig um die Erdkugel und ziehen bisweilen auch über Deutschland hinweg. (Unter Ozonlöchern dürfen Sie sich natürlich keine ozonfreien Zonen vorstellen, sondern dort ist nur die Konzentration stark verringert.)
Benutzen Sie insbesondere heute Sonnencreme, auch wenn das Temperaturgefühl es nicht unbedingt notwendig erscheinen lässt. Ihre Haut wird es Ihnen danken.
Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 14.04.2017
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