Die menschliche Nase haben viele Wissenschaftler bereits zum Gegenstand ihrer Forschung gemacht und verschiedenste Zusammenhänge gefunden. Sie sehen eine Stupsnase, wenn Sie in den Spiegel sehen? Herzlichen Glückwunsch, dann sind Sie vermutlich sehr zielstrebig und willensstark. Sie haben gehört, dass man von der Nase auf die Größe anderer Körperteile schließen kann? Richtig, denn die Nase ist meist genauso lang wie der Daumen!
Eine wissenschaftliche Studie hat kürzlich aber noch einen anderen Zusammenhang offenbart: Die Form der Nase hängt davon ab, in welchen Gebieten unsere Vorfahren lebten.
Für die Studie wurden 450 Probanden mit Vorfahren aus Nordeuropa, Westafrika, Südasien und Ostasien ausgewählt. Deren Nasen wurden mit 3D-Bildern genauestens untersucht: Die Länge und Höhe der Nase, die Breite der Nasenlöcher und wie weit diese voneinander entfernt sind. Dabei sahen die Forscher einen Zusammenhang zwischen Nasenform und Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit. In feucht-warmem Klima kommen oftmals breite Nasen vor, während in trocken-kaltem Klima die Nasen eher schmal sind.
Aber warum ist das so? Grundsätzlich ist die Nase dafür da, die eingeatmete Luft zu erwärmen. Das beugt Infektionen vor. Enge Nasenlöcher leiten die Luft so in die Nasen, dass sie besonders effizient befeuchtet und erwärmt wird.
In kalten Gebieten hatten deshalb Menschen mit schmalen Nasenlöchern bessere Überlebenschancen als Menschen mit breiten Nasenlöchern. Das könnte dazu geführt haben, dass immer weniger Bewohner in kalten Gebieten eine breite Nase hatten.
Wie so oft gibt es aber auch bei dieser Theorie ein ABER. Denn das Klima ist nicht der einzige Faktor, der das Aussehen der Nase beeinflusst: Auch der Zufall und die Attraktivität (also welche Nasenform im Allgemeinen als besonders attraktiv empfunden wurde) spielten laut den Wissenschaftlern bei der evolutionären Entwicklung eine Rolle.
Wie sich das Klima unserer Vorfahren darüber hinaus unterbewusst bei uns eingeprägt hat und wie es unser alltägliches Leben beeinflusst, erfahren Sie im morgigen Thema des Tages.
Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 20.04.2017
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst