Ende Juni beginnen in den ersten Bundesländern traditionell die Sommerferien und in den kommenden Wochen werden weitere folgen. Da das Wetter bei der Freizeitgestaltung durchaus eine Rolle spielen kann, werfen wir heute einen Blick auf die europäische Wetterentwicklung der nächsten Tage.
Viele entscheiden sich mittlerweile für einen Urlaub hierzulande. Und das ist auch gut so, schließlich hat unser Land allerhand zu bieten. Allerdings tut sich unser mitteleuropäischer Sommer typischerweise recht schwer, längere sonnige, sehr warme und trockene Phasen auf die Beine zu stellen. Mehrwöchiges Badewetter bleibt eher die Ausnahme. So erwartet uns in Deutschland wie auch im übrigen Mitteleuropa sowie von Frankreich und den Britischen Inseln bis nach Skandinavien in den kommenden Tagen und über das Wochenende hinaus wechselhaftes Wetter mit zeitweiligen Niederschlägen, teils auch Gewittern und gemäßigte Temperaturen. Während auf den Britischen Inseln und in Skandinavien nur selten 20 Grad und mehr erreicht werden, erwärmt sich die Luft in West- und Zentraleuropa zumindest bei längerem Sonnenschein auf 20 bis 25 Grad. Diese Aussichten schreien zwar nicht unbedingt nach Badespaß am Baggersee, für sportliche Aktivitäten im Freien, wie beispielsweise Wandertouren durch die deutschen Natur- und Nationalparks, sind sie allerdings (fast) perfekt. Regenjacke und Regenschirm dabei aber bitte nicht vergessen!
Ganz anders sieht es am östlichen Mittelmeer sowie auf dem Balkan und am Schwarzen Meer aus. Dort rollt in den nächsten Tagen eine deftige Hitzewelle an. Bei reichlich Sonnenschein steigen die Temperaturen zum Beispiel in Rumänien und Bulgarien sowie von Sizilien über Griechenland bis zur Türkei auf Spitzenwerte über 40 Grad. Sportliche Aktivitäten in der sengenden Mittagssonne sind demnach nicht empfehlenswert, mal von dem Spaziergang zum nächsten See, Strand oder Schwimmbad abgesehen. Erst im Laufe der kommenden Woche bringen gebietsweise Schauer und Gewitter einen Temperaturrückgang auf halbwegs erträgliche Werte.
Schauer und Gewitter sind auch am zentralen und westlichen Mittelmeer ein Thema. Von Spanien über die Balearen bis nach Italien setzt sich für ein paar Tage Tiefdruckeinfluss durch. Zwar können sich die Höchsttemperaturen zwischen 20 und 30 Grad noch sehen lassen, allerdings frischt der Wind teilweise unangenehm stark bis stürmisch auf. Ein Azorenhochkeil, der von Westen her in den Mittelmeerraum vorstößt, macht dem Tiefdruckeinfluss in der neuen Woche aber schnell wieder den Garaus. In der Folge wird es wieder verbreitet sonnig und sehr heiß, so, wie man es im Sommer am Mittelmeer auch erwarten darf.
Sie sehen, das Wetter in Europa ist zurzeit so vielseitig viel Land und Leute. Doch egal ob Hitze, Gewitter, Regen oder Sturm, man sollte sich nicht zu viel aus dem Wetter machen. Schlechtes Wetter gibt es ja bekanntlich nicht, sondern nur ? na Sie wissen schon.
Dipl.-Met. Adrian Leyser
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.06.2017
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