Mit Höchsttemperaturen, die am heutigen Donnerstag bei maximal 33 Grad im Südosten Deutschlands liegen, setzt sich dort ein Prozess der Abkühlung fort, den wir im Norden in schwächerer Form schon länger beobachten konnten.
Der Grund für die Abkühlung ist ein Tiefdruckkomplex über Westeuropa, wobei das steuernde Tief FRITZ aktuell bei den Britischen Inseln zu finden ist. FRITZ wird in den kommenden Tagen über Skandinavien hinwegziehen. Damit wird die heiße Luft, die am Dienstag im Südosten selbst bei knapp geschnittener Krachlederner für Schweißausbrüche gesorgt hat, nach Osten abgedrängt. Somit leiden statt der Bayern jetzt beispielsweise die Menschen in Weißrussland oder in der Ukraine unter der Hitze - und uns zeigt FRITZ zunehmend seine kalte Seite.
Dies kann man in der angefügten Karte der Temperaturverteilung über Mittel- und Osteuropa vom gestrigen Mittwoch gut erkennen. Bis in den Norden Weißrusslands wurden Temperaturen von deutlich über 30 Grad gemessen. Der weißrussische Spitzenreiter brachte es auf exakt 34 Grad (Vasilevichi, blauer Kreis). Noch etwas höher waren die Temperaturen in der Ukraine. Die Stadt Mogilev-Podol'skij, deren Name sich natürlich nicht von der des bekannten Fußballers ableitet, brachte es auf 37,6 Grad, was aufgerundet den 38 Grad in der Karte entspricht (ebenfalls blau markiert). Teilweise noch höher waren die Temperaturen auf dem Balkan und rund ums Mittelmeer, was schon vor einigen Tagen an dieser Stelle thematisiert wurde.
Bei uns dagegen sorgt FRITZ dafür, dass es, insbesondere mit Blick auf das bevorstehende Wochenende, bei den Temperaturen etwas abwärts geht. Die Gebiete, in denen die 30-Grad-Marke fällt, werden immer kleiner. Während es heute im Süden noch verbreitet über 30 Grad warm wird, werden morgen nicht nur die Schwaben und Franken, sondern auch alle anderen neidisch nach Nieder- und Oberbayern gucken. Am Samstag steigt das Quecksilber dann wohl nur noch am Inn, an der unteren Donau und am Hochrhein in den "magischen" Bereich.
Und der nächste Nackenschlag folgt am Sonntag. Da strömt von Nordwesten ein neuer Schwall Kaltluft nach Deutschland, so dass selbst die 25-Grad-Marke nur noch vereinzelt erreicht wird. Der Norden Deutschlands kommt bezüglich der Temperaturen allgemein schlechter weg als der Süden. Aber: Im Norden zeigen die Höchsttemperaturen ein hohes Maß an Zuverlässigkeit. An den Küsten sollen die Maxima bis zum Sonntag recht konstant um 20 Grad liegen. Das könnte - muss aber nicht - langes Grübeln vor dem Schrank über die richtige Kleidung überflüssig machen.
Was sich als Trend für das Wochenende aber auch schon abzeichnet: Die Handtaschen können etwas kleiner gewählt werden, denn der Regenschirm darf oft zu Hause bleiben. Im Norden ein paar Schauer, im Süden Schauer und Gewitter, und dazwischen häufig trocken mit einem klaren Trend zu mehr Sonnenschein, der sich bis in die neue Woche hinein fortsetzt.
FRITZ hat immerhin ein sonniges Gemüt.
Dipl.-Met. Martin Jonas
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.08.2017
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