An Christi Himmelfahrt wird im christlichen Glauben 39 Tage nach Ostersonntag die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel gefeiert. Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag. Besonders in der katholischen Kirche, der orthodoxen Kirche sowie der anglikanischen Kirche wird dieser Tag als Hochfest begangen. In Deutschland ist Christi Himmelfahrt seit 1934 ein gesetzlicher Feiertag.
Den freien Tag machten sich schließlich auch die Väter zu Nutze, indem sich Christi Himmelfahrt im volkstümlichen Sinne zum Vater- bzw. Herrentag entwickelte und Bräuche wie eine Kutschfahrt oder eine Wanderung in der Natur in Verbindung mit dem Konsum von Alkohol Einzug hielten. Die heutige Form des Vatertages stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und nahm in und um Berlin seinen Anfang. Seitdem erfreut sich der sogenannte "Vatertag" bei den Männern großer Beliebtheit.
Doch ob "Bittprozession", Feldumgang oder Wanderung, die Abhängigkeit vom Wetter haben alle öffentlichen Veranstaltungen am kommenden Feiertag gemeinsam. Und genau da liegt das Problem!
Derzeit wird das Wetter in Deutschland noch vom kräftigen und großräumigen Hoch "Quinlan" über Skandinavien und Finnland bestimmt. Dabei kann vom meist wolkenlosen Himmel die Sonne nahezu ungehindert einstrahlen und die Luft weiter aufheizen. Somit sollte der heutige Dienstag mit Temperaturen bis zu 30 Grad der wärmste Tag der Woche werden.
Von Westen macht sich jedoch schon Ungemach auf den Weg nach Deutschland, das schließlich auch die Väter am Donnerstag "weinen" lassen könnte. Ausgehend von einem Tiefdruckkomplex zwischen Neufundland und Island bildet sich eine Tiefdruckrinne aus, die von den Britischen Inseln bis in den westlichen Mittelmeerraum reicht, sich langsam ostwärts verlagert und den Himmelfahrts-Feiertag durchwachsen gestaltet.
Im Verlauf des morgigen Mittwochs macht sich die Tiefdruckrinne zunächst im Westen bemerkbar, indem sich ab dem Nachmittag die Bewölkung von der Nordsee bis zum Hochrhein zusehends verdichtet. In der Nacht zum Donnerstag setzt dort schließlich schauerartiger, teils gewittriger Regen ein.
Während am Feiertag im Osten und Nordosten die Männer oder Kirchgänger zumindest am Vormittag bei Sonnenschein noch weitgehend trocken starten können, dominieren sonst schon die dichteren Wolkenfelder mit Regenschauern und Gewittern. Im Tagesverlauf erreicht die Quellbewölkung samt Schauer und Gewitter auch die Regionen östlich von Elbe und Werra. Vor allem dort besteht dann nach derzeitigem Stand ein erhöhtes Unwetterrisiko. Die aufkommenden teils kräftigen Gewitter können nämlich örtlich mit heftigem Starkregen, größerem Hagel und Sturmböen einhergehen.
Da die Schauer und Gewitter in der Nacht zum Freitag unter Abschwächung das Weite suchen und nach Osten abziehen, können die Männer am Freitag unter Zwischenhocheinfluss zumindest ihren "Kater" im Garten bei Sonnenschein "pflegen".
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.05.2018
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