Jedes Jahr um den 12. August ist mit hunderten von Sternschnuppen ein beeindruckendes Schauspiel am Nachthimmel zu sehen - vorausgesetzt natürlich, das Wetter spielt mit. Grund dafür sind die sogenannten "Perseiden", der stärkste Sternschnuppenstrom, den es gibt.
Wie entsteht der Perseidenstrom?
Wenn ein Komet seine Bahn um die Sonne dreht, hinterlässt er Gase, Moleküle und Staubteilchen, die ihn als eindrucksvollen Schweif begleiten. Wenn die Erde nun diese "Staubspur" kreuzt, fliegen die Staubteilchen, die der Komet hinterlassen hat, mit sehr hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre und verglühen dort. Genau dieses Verglühen sehen wir auf der Erde als Lichtstreif, die Sternschnuppe.
Die Erde kreuzt den Staubstrom des Kometen jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August, wobei das Aktivitätsmaximum des
Sternschnuppenschwarms um den 12. August erreicht wird.
Woher kommt der Name "Perseiden"?
Ihren Namen haben die Perseiden vom Sternbild Perseus. Denn es wirkt im Auge des Betrachters, als liege dort der Ausgangspunkt der Meteore. Zuweilen hört man auch die Bezeichnung "Tränen des Laurentius". Der Heilige Laurentius starb den Märtyrertod laut Überlieferung am 10. August - und der Legende nach vergoss der Himmel Tränen über seinen Tod.
Wie und wo lassen sich die Sternschnuppen am besten beobachten?
Die beste Zeit, um viele Sternschnuppen zu sehen, ist ab heute Abend 23 Uhr bis morgen früh ca. 05 Uhr. Idealerweise schaut man in östliche Richtung, zum Sternenbild Perseus. Experten rechnen damit, dass durchschnittlich 60 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sind, lokal sogar bis zu 100.
Am besten lassen sich die Sternschnuppen von einem möglichst dunklen Ort beobachten. Wenn man in der Stadt wohnt, sollte man möglichst rausfahren oder auf einen nahegelegenen Berg oder Hügel gehen, weit weg von künstlichen Lichtquellen, die die Sicht stören. Diese Lichtverschmutzung der großen Städte und Ballungszentren ist auch gut im beigefügten Satellitenbild zu erkennen. Diese Momentaufnahme machte ein hochaufgelöster NASA-Satellit vor drei Nächten. Es sind aber auch durchaus Regionen auf dem Bild zu sehen, die deutlich ungestörter von künstlichen Lichtquellen sind; der Nordosten Deutschlands zum Beispiel. Gülpe im Havelland gilt dabei übrigens als der dunkelste Ort Deutschlands.
Spielt das Wetter mit?
Die Bedingungen für die Sichtung vieler Sternschnuppen sind insgesamt gut. Im Norden Deutschlands können dichtere Wolkenfelder die Sicht trüben, in der Mitte und im Süden ist es jedoch oft wolkenlos. In der zweiten Nachthälfte ziehen von Westen allerdings dichtere Wolken auf, von NRW über Rheinland-Pfalz bis in den Südwesten Baden-Württembergs sollten Campingstuhl oder Decke also am besten schon für die ersten Nachtstunden bereitgehalten werden. Übrigens ist außerdem Neumond,
d.h. der Mond wird die Sternschnuppen nicht überstrahlen.
Insgesamt also gute Voraussetzungen für alle, die noch viele Wünsche offen haben?
Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.08.2018
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