"Warmer Oktober bringt fürwahr, stets einen kalten Januar/Februar." Statistisch gesehen ist an der oben genannten Bauernregel nur auf die Temperatur bezogen nicht viel dran. Wenn man in der Statistik allerdings Jahre betrachtet in denen der Oktober zu warm und auch zu trocken war, so folgt in 90 % der Fälle (also in 9 von 10 Jahren) ein strenger Januar und in 65 % der Fälle auch ein zu kalter Februar. Ursächlich für schönes und warmes Oktoberwetter, ist eine anhaltende Hochdrucklage, wie wir sie lange Zeit im Herbst hatten. Laut Statistik kehrt die Wetterlage aus dem Oktober oftmals im Januar wieder. Hochdruck im Januar bedeutet allerdings Kälte. Geht man von der hohen Trefferquote der Bauernregel aus, so könnte man für den kommenden Januar eine Hochdrucklage mit Kälte annehmen.
"Viel Nebel im Oktober - viel Schnee im Winter."
Diese Regel hat eine statistisch nachgewiesene Trefferquote von 60 %. Das bedeutet, wenn im Oktober die Anzahl der Tage mit Nebel überdurchschnittlich hoch ist, gibt es auch überdurchschnittlich viele Tage im Winter an denen Schnee liegt. Bisher hatten wir nur sehr wenige Tage mit Nebel, der auch nur sehr lokal auftrat. Für den kommenden Winter müsste man jetzt nach dieser Regel annehmen, dass es nur wenige Tage mit Schnee gibt. Kleiner Trost für alle Schneefans: In 4 von 10 Jahren lag die Bauernregel daneben.
"Ist St. Gallus (16. Oktober) trocken, folgt ein Sommer mit nassen Socken"
"Einem trockenen Gallustag ein trockener Sommer folgen mag." Sich wiedersprechende Bauernregeln gibt es einige. Ähnlich "gut" ist dann auch die Trefferquote von 50 bis 60 %. Der diesjährige 16. Oktober war trocken, für den nächsten Sommer kann es also so oder so ausgehen.
Man kann derzeit keine brauchbare Prognose für den Winter oder gar den nächsten Sommer abgeben. Die von einigen Klimamodellen berechneten Trends weisen aktuell große Differenzen auf. Je nachdem ob man das europäische oder das amerikanische Modell betrachtet, bekommt man zurzeit unterschiedliche Ergebnisse. Eines ist sicher: Die Tage werden erst kürzer und dann wieder länger.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.10.2018
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