Die Vorhersagen der verschiedenen Wettermodelle für die kommende Woche weisen einen erkennbaren Trend in Richtung ansteigende Temperaturen auf. Im Westen könnte es am Mittwoch oder Donnerstag bereits für zweistellige Höchsttemperaturen reichen. Während es dem Schnee damit zum Teil bis in höhere Mittelgebirgslagen an den Kragen geht, dürfte die Natur - auch im Rahmen der langsam wieder zunehmenden Tageslänge - erste sichtbare Zeichen aussenden. Einige Bäume und Sträucher werden voraussichtlich aufblühen, womit aber auch die Pollen wieder ihre "Flugerlaubnis" bekommen.
Einem Teil der geschätzt 12 bis 15 Millionen Pollenallergiker in Deutschland dürfte das allerdings überhaupt nicht gefallen. Sie müssen sich fortan wie in jedem Jahr aufs Neue wieder mehr oder weniger mit den für Heuschnupfen üblichen Beschwerden wie Niesen, Jucken oder gar asthmatischen Anfällen bis hin zu Bindehautentzündungen herumschlagen.
Die Pollen von Hasel und Erle sind in der Regel die ersten, die bei entsprechenden Witterungsverhältnissen auftreten (siehe dazu den "Gesamtdeutschen Pollenflugkalendar" der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst unter http://www.pollenstiftung.de/fileadmin/pid/images/pollenflugkalender/ pollenflug_ger_novatis_gesamt.jpg). So können beide Pollenarten bereits ab Mitte Dezember in der Luft vorkommen, im Laufe des Februars beginnt die Vorblüte. Die Hauptblüte ist von Ende Februar bzw. Anfang März bis Mitte März zu erwarten. Noch bis Mitte Mai bzw. Ende Juni fliegen dann letzte Hasel- bzw. Erlenpollen.
In der neuen Saison wurde in einigen Teilen Deutschlands bereits in der noch milden Phase Ende Dezember/Anfang Januar ein erster schwacher Flug von Hasel- und Erlenpollen registriert. In Niedersachsen erreichte der Haselpollenflug Mitte Januar sogar vereinzelt schon ein mäßiges Niveau, in Mecklenburg-Vorpommern gab es zur gleichen Zeit regional einen mäßigen Erlenpollenflug.
Nach der kälteren Witterung in der zweiten Januarhälfte und Anfang dieses Monats ging der Pollenflug zurück, um nun aber mit der Milderung wieder deutlich an Fahrt aufzunehmen. Die Vorhersagen des vom DWD berechneten Pollenflug-Gefahrenindexes (siehe angehängte Grafik bzw. https://www.dwd.de/pollenflug) zeigen bis zum morgigen Montag vor allem in der Nordhälfte eine zunehmend geringe Belastung von Hasel- und Erlenpollen an. Im Laufe der Woche dürfte die Belastung weiter ansteigen und könnte dann gebietsweise auch eine mittlere Belastungsstufe erreichen. Bleibt für die Pollenallergiker nur die Hoffnung, dass sich der Winter noch einmal zurückmeldet, sodass das weitere Aufblühen der Bäume und Sträucher noch eine Zeit lang unterdrückt wird.
Unter https://www.dwd.de/DE/leistungen/pollen/pollenapp.html können Sie sich die kostenlose Pollenflug-App des Deutschen Wetterdienstes für die Vorhersage der acht allergologisch relevanten Blütenpollen herunterladen. Darüber hinaus lässt sich im Rahmen des DWD-Newsletter-Services unter http://www.dwd.de/newsletter auch ein E-Mail-Newsletter zur Pollenflugvorhersage abonnieren.
Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.02.2019
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