Seit 2007 wird an jedem letzten Samstag im März weltweit für eine Stunde das Licht ausgeschaltet. Der Ursprung dieser Aktion findet sich in Australien, genauer gesagt in Sydney. Der australische WWF (Worldwide Fund For Nature) hatte damals zum ersten Mal dazu aufgerufen, und im ersten Jahr nahmen 2,2 Millionen Haushalte an der Aktion teil. Im Jahr 2008 wurde bereits in 370 Städten in 35 Ländern der Erde das Licht für eine Stunde ausgeschaltet. Seither nimmt die Zahl der teilnehmenden Länder und Städte immer weiter zu.
Die Idee hinter dem Aktionstag ist einfach: Wenn jeder auf der Welt für eine Stunde am Abend das Licht ausschaltet, lässt sich Strom sparen und dadurch die Umwelt schützen. Angesprochen werden nicht nur Privathaushalte, sondern auch öffentliche Institutionen. Zudem wird es an immer mehr Wahrzeichen dunkel. Als Zeitpunkt für das Abschalten hat der WWF 20.30 Uhr lokale Zeit festgelegt. Nach einer Stunde werden alle Lichter wieder angestellt. Aus dem All wird der Moment des Ein- und Ausschaltens der Lichter eingefangen und hinterher in einem kurzen Zeitrafferfilm dargestellt. Wie eine Welle verdunkelt sich die Erde, Zeitzone für Zeitzone. Auch der Deutsche Wetterdienst beteiligt sich an dieser Aktion und schaltet am 30.03.2019 abends für eine Stunde das Licht aus.
Nun kann man mit der auf diese Weise in einer Stunde eingesparten Energie nicht die Umwelt retten, das weiß auch der WWF. Mit der großen Resonanz auf diese eher simple Idee hat er es aber geschafft, viele Menschen für eine Sache zu sensibilisieren: den Klima- und Umweltschutz. Die mediale Aufmerksamkeit, die dem weltweit ausgerufenen Aktionstag zu Teil wird, schafft dabei die Möglichkeit, auf das Problem und die bereits vorhandenen oder eben nicht vorhandenen Lösungsansätze hinzuweisen. Und das ist schlussendlich das Ziel aller Aktionen und Aktionstage: Auf ein Problem hinweisen und zum Umdenken anregen.
Auch die Demonstrationen freitags unter der Flagge "Fridays For Furtue" ändern das Klima nicht, aber sie erregen Aufmerksamkeit. Sie schaffen es Woche für Woche in die Nachrichten und erreichen so immer mehr Menschen, und dies weltweit. Je mehr Menschen sich für eine Sache persönlich verantwortlich fühlen, umso mehr Möglichkeiten eröffnen sich, sowohl im privaten, wie auch im öffentlichen Rahmen Veränderungen anzustoßen. Wenn jeder in seinem Rahmen und mit seinen Möglichkeiten ein bisschen was für die Umwelt, die Natur, die Erde tut, dann ist schon mehr getan als vorher und der richtige Weg ist eingeschlagen.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.03.2019
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