Sonnige und warme Ostern - Kontrastprogramm zu 2018

Ein Hoch auf Hoch KATHARINA mit Schwerpunkt über Südskandinavien! Es scheint sich dort bereits seit langer Zeit und auch weiterhin sehr wohl zu fühlen und bringt für die meisten von uns traumhaftes Osterwetter. Von Gründonnerstag bis Ostermontag werden wir mit viel Sonnenschein verwöhnt und nachmittägliche lockere Quellwolken sorgen nicht nur in Bayern für einen weiß-blauen Himmel. Dazu wird es frühsommerlich warm mit Höchstwerten zwischen 18 und 24 Grad. Mit etwas Glück könnte es in einigen Flussniederungen im Westen und Süden am Karsamstag sogar für den ersten Sommertag des Jahres (Tageshöchsttemperaturen von 25 Grad und mehr) reichen. Nur bei auflandigem Wind an der noch recht kühlen Ostsee wird es mit rund 15 Grad nicht ganz so warm. Der Ostereiersuche im Wald oder im heimischen Garten steht wettertechnisch aber auch dort nichts im Wege. Lediglich im südwestdeutschen Bergland (Schwarzwald, Schwäbische Alb) und in den Alpen sind Karfreitag und Karsamstag nachmittags einzelne Schauer und Gewitter nicht ausgeschlossen, die aber nur sehr lokal eine kurze Regendusche bringen könnten. Selbst in den Abendstunden lässt es sich bei etwa 15 bis 20 Grad (um 20 Uhr) noch recht gut draußen aushalten - ideal also für einen gemütlichen Grillabend mit Familie und Bekannten.


Zugute kommt uns, dass in diesem Jahr Ostern ziemlich spät stattfindet. Das liegt an der Osterregel, die vom Konzil von Nicaea im Jahre 325 n. Chr. festgesetzt wurde. Diese besagt, dass Ostern immer am ersten Wochenende nach dem ersten Vollmond des kalendarischen Frühlings gefeiert wird. Demnach kann der Ostersonntag frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April fallen. Der Mathematiker Carl Friedrich Gauß (für die Nostalgiker unter Ihnen: die Person, die seit 1991 auf den früheren 10-DM-Scheinen abgebildet war) entwickelte übrigens im Jahre 1800 die sogenannte "Gaußsche Osterformel". Damit kann man das Osterdatum für jedes Kalenderjahr berechnen.


Im Gegensatz zu diesem Jahr wurde 2018 Ostern eher früh gefeiert, nämlich am 1. April. Das schlug sich auch auf das damalige Wetter nieder. Die Osterfeiertage begannen mit bis zu 18 Grad und einem Sonne-Wolken-Mix am Karfreitag zwar noch frühlingshaft, im Norden kündigte sich aber mit deutlich niedrigeren Temperaturen schon das bevorstehende Unheil an. Am Karsamstag zogen schließlich in der Nordhälfte Deutschlands kräftige Niederschläge auf und ab dem Nachmittag ging im Nordosten der Regen mehr und mehr in Schnee über. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern schneite es in der Osternacht und am Ostersonntag so heftig, dass innerhalb von weniger als 24 Stunden teils bis zu 30 cm Neuschnee zusammen kamen! Manch einer mag dies passend zum Datum sicherlich als Aprilscherz aufgefasst haben oder sich gefragt haben, ob denn schon wieder Weihnachten ist. Zumindest aber werden die dortigen Bewohner die Eiersuche im Tiefschnee sicher so schnell nicht vergessen. Bei Tageshöchstwerten um 1 Grad war auch nochmal die dicke Winterjacke gefragt. Im übrigen Land war es zwar nicht ganz so winterlich, von wenigen Regionen abgesehen blieben die Temperaturen aber auch sonst im einstelligen Bereich und fühlten sich bei zeitweiligem Regen oder Schneeregen und stürmischen Böen nass-kalt an.


Allerdings ist beim Osterwetter auch der Glücksfaktor nicht zu vernachlässigen. Ostern im März kann schon richtig frühlingshaft ausfallen, während man auch bei späten Osterfeiertagen bis weit in den April hinein nicht vor Kaltlufteinbrüchen mit winterlichen Kapriolen gefeit ist. Man erinnere sich nur an vergangenes Wochenende, als es in den Morgenstunden regional weiße Überraschungen gab und es mit Temperaturen im einstelligen Bereich wenig frühlingshaft war. Lassen wir uns also überraschen, ob die Kinder im nächsten Jahr die Ostereier wieder im Schnee oder mit einem T-Shirt bekleidet suchen können. Nur das Datum ist nach der Osterregel bereits sicher: Ostern feiert man im nächsten Jahr am 12. April (Ostersonntag).


Dr. rer. nat. Markus Übel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 17.04.2019

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