An der Wetterentwicklung in unseren heimischen Gefilden besteht an den beiden anstehenden Osterfeiertagen kein Zweifel mehr. Höchstens einige dünne Wolkenfelder sowie ein paar Quellwolken über dem Bergland können den Sonnenschein kurzzeitig etwas trüben. Über das weiterhin wetterbestimmende Hochdruckgebiet KATHARINA, dessen Schwerpunkt sich zunächst in einen Bereich zwischen Großbritannien und Dänemark und später nach Osteuropa verlagert, konnten Sie sich in den vergangenen "Themen des Tages" bereits ausführlich informieren. Dies eröffnet die Möglichkeit, am heutigen Tag etwas über den Tellerrand hinauszublicken und über das Wetter auf europäischer Ebene zu berichten. Immerhin verbringen einige ihren Osterurlaub nicht in der Heimat.
Das erwähnte umfangreiche Hochdruckgebiet wirkt natürlich auch außerhalb des Bundesgebiets. In unseren unmittelbaren Nachbarregionen steht an den Osterfeiertagen ebenfalls sonniges und warmes sowie trockenes Wetter ins Haus. So werden sowohl in London und Paris, als auch in Wien und Brüssel Tageshöchstwerte um oder etwas unter 25 Grad erwartet. Für Skandinavienurlauber können sich hingegen sehr unterschiedliche Wetterverhältnisse ergeben. Während Dänemark und der Süden Schwedens ebenfalls mit viel Sonne und Temperaturen bis 20 Grad aufwarten können, kommen weiter im Norden zunehmend Tiefausläufer ins Spiel. In Trondheim (Norwegen) steigt die Temperatur beispielsweise am Sonntag nur knapp über 10 Grad und zeitweise ist auch etwas Regen dabei. Nach Abzug des Tiefausläufers wird es am Ostermontag aber auch dort deutlich wärmer werden. Generell kühl und damit halbwegs der Jahreszeit angepasst bleibt es dagegen in Island.
Ebenfalls von tiefem Luftdruck geprägt ist das österliche Wetter über Teilen der Iberischen Halbinsel. Bereits seit einigen Tagen befinden sich Spanien und Portugal unter dem Einfluss eines sich kaum verlagernden Tiefs, das besonders in höheren Atmosphärenschichten ausgeprägt ist. Damit muss vor allem in den spanischen Urlaubsregionen inklusive der Balearen immer wieder mit Schauern und vereinzelten Gewittern gerechnet werden. Überwiegend trocken ist es hingegen in Portugal, ehe dort ab dem Abend des Ostermontags eine atlantische Kaltfront für etwas Regen sorgt. Diese wird auch die Temperaturen, die sich nachmittags zunächst zwischen 15 und etwa 24 Grad bewegen, deutlich dämpfen.
Etwas mehr Sonne gibt es dagegen in Italien. Einzelne Schauer können zwar nicht ausgeschlossen werden, die meiste Zeit wird man aber ohne Regenschirm auskommen. Auch die Jacke kann tagsüber wahrscheinlich im Hotelschrank verbleiben, denn die Temperaturen klettern nachmittags meist über die Marke von 20 Grad. Die eingefleischten Hitzeliebhaber müssen wohl in den Süden Tunesiens und damit nach Afrika ausweichen, denn nur dort stehen an den nächsten beiden Tagen die 30 Grad in Aussicht.
Zum Schluss führt uns unsere Wetterreise aber wieder zurück nach Deutschland. Die sonnige und trockene Witterung bringt nämlich auch deutliche Gefahren mit sich. Zum einen ist das die steigende Sonnenbrandgefahr durch mittlere bis hohe UV-Strahlung (siehe Thema des Tages vom 18.04.2019), zum anderen die in vielen Regionen deutlich erhöhte Waldbrandgefahr. Der Waldbrandindex des Deutschen Wetterdienstes weist beispielsweise für den heutigen Tag und die beiden Osterfeiertage für Teile des Ostens die höchste Stufe 5 auf und auch in den anderen Landesteilen ist dieser mit Stufe 3 bis 4 hoch. Bei den traditionellen Osterfeuern ist als höchste Vorsicht geboten. Nicht umsonst wurden diese in einigen Regionen bereits abgesagt.
Mag.rer.nat. Florian Bilgeri
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 20.04.2019
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