Kühl und häufig nass war bisher der Monat Mai. An dieser Stelle soll die aktuelle Lage erklärt und ein Ausblick für die Folgetage gegeben werden.
Der Mai zeigte sich bisher nicht unbedingt von seiner Wonneseite. Oft war das Wetter unbeständig und ziemlich kühl. Es hatte vor einigen Tagen in den Mittelgebirgen sogar geschneit und es gab in den Nächten verbreitet Frost. Zudem hatte es in vielen Regionen Deutschlands auch viel geregnet.
Diese unbeständige und kühle Witterung drückt dem Einen oder Anderen auf die Stimmung. Denn wir wurden in den vergangenen Jahren mit fast sommerlichem Wetter verwöhnt. Viele Bauern und Gartenbesitzer freuen sich jedoch, dass es endlich mal regnet, denn in einigen Regionen, vor allem Nord- und Ostdeutschland, wurde das Wasserdefizit des vergangenen Jahres noch nicht ganz ausgeschlichen.
Tief ZACHARIA sorgte am gestrigen Samstag in einem breiten Streifen über der Mitte und an den Alpen für ordentlich Regen. In diesen Gebieten sind seit der Nacht zum Samstag verbreitet 15 bis 25, stellenweise über 30 Liter pro Quadratmeter gefallen.
Inzwischen ist ZACHARIA nach Mittelitalien gezogen und beeinflusst heute, am "Muttertag", das Wetter in Süddeutschland, wo es ganztätig bedeckt und vor allem an den Alpen regnerisch bleibt, oberhalb 1000 m fällt sogar Schnee.
In Nord- und Westdeutschland sorgt dagegen Hoch NEYVI für freundliches Wetter. Allerdings bleibt die Temperatur mit 10 bis 16 Grad, am Alpenrand bei Dauerregen um 5 Grad ziemlich verhalten, denn zwischen den zwei Druckgebilden ist kühle Meeresluft eingeflossen, die sich nur allmählich unter dem Einfluss von Hoch NEYVI erwärmen kann. In den teils klaren Nächten sinkt die Temperatur teilweise wieder bis in den leichten Frostbereich ab.
Im Laufe der neuen Woche verlagert sich der Schwerpunkt von Hoch NEYVI Richtung Nordsee und zwischen dem Tief ZACHARIA, das im zentralen Mittelmeerraum sein Unmut treibt, bleibt die Zufuhr kühlerer und feuchterer Luft zunächst erhalten. Von dieser Konstellation bleibt die Südosthälfte Deutschlands benachteiligt, wo Wolken immer wieder etwas Regen bringen. Entsprechend liegen die Höchstwerte meist zwischen 8 und 14 Grad. Mit Sonnenunterstützung steigt die Temperatur im Norden und Westen auf Werte zwischen 14 und 18 Grad.
Auf die 20 Grad-Marke und mehr muss man auf Ende der kommenden Woche warten. Allerdings nimmt der Einfluss von Hoch NEYVI über Deutschland ab, sodass ab Mitte der Woche von Osten her das Regen- und Schauerrisiko deutlich ansteigen.
Der Wonnemonat Mai lässt weiterhin auf sich warten.
Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.05.2019
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