Nachdem bereits Mitte des Monats reichlich Regen im Süden Deutschlands fiel, kam es zu Beginn dieser Woche zu einem neuen Dauerregenereignis im Süden Bayerns. Wie viel ist dabei gefallen und wie geht es weiter?
Bereits vergangenes Wochenende deutete sich in den Wetterkarten ein länger anhaltendes und kräftigeres Niederschlagsereignis im Süden Deutschlands an. Im Hinblick auf die wenige Tage zuvor zu Ende gegangene Dauerregenunwetterlage (vgl. auch Thema des Tages vom 23.05.2019), stellte sich die Frage, wie viel Wasser die Flüsse noch würden aufnehmen können. Die Modelle prognostizierten für die Alpen und das Alpenvorland erneut Regenmengen zwischen 80 und 100 Liter pro Quadratmeter in 60 Stunden.
Am Montagnachmittag setzte dann der Regen ein und hielt bis Mittwochnacht an. In diesem Zeitraum fielen im Alpenvorland 50 bis 60 Liter pro Quadratmeter, in den Staugebieten der Alpen wurden 70 bis 90 Liter pro Quadratmeter registriert.
60-std. Niederschlagssummen an ausgewählten Wetterstationen: Obere Firstalm - 90 l/qm;
Chieming - 73 l/qm;
Aschau-Stein - 66 l/qm;
Oberammergau - 65 l/qm;
Oberstdorf - 51 l/qm
Damit liegen die Mengen zwar etwas unter den Erwartungen, die Bäche und Flüsse im Alpenraum sind dennoch wieder angestiegen und haben regional für Warnungen vor Überschwemmungen und Ausuferungen seitens der Hochwasserzentrale Bayern gesorgt.
Im Moment sind einige Seen im südlichen Bayern so voll, dass weiterhin Ausuferungen auftreten können, auch wenn es heute voraussichtlich trocken bleibt. Es besteht nur ein kleines Risiko für einen Schauer oder ein kurzes Gewitter in der zweiten Tageshälfte. In der Nordwesthälfte Deutschlands sind am heutigen Donnerstag viele Wolken unterwegs und gebietsweise fällt etwas Regen.
Am morgigen Freitag sind die Wolken im Norden und Nordosten immer noch zahlreich und gelegentlich fällt etwas Regen oder Sprühregen. Sonst bleibt es trocken bei einem Wechsel aus Sonne und Wolken. Dazu steigt die Temperatur auf Höchstwerte von 20 bis 24, am Oberrhein bis 26 Grad. Lediglich an den Küsten und unter den dichteren Wolken im Norden werden nur 14 bis 18 Grad erreicht.
Am Samstag ist es deutschlandweit sonnig mit nur wenigen Wolken. Das Schauer- und Gewitterrisiko am Nachmittag ist gering und beschränkt sich auf die östlichen und südlichen Mittelgebirge sowie die Alpenregion. Mit 23 bis 27 Grad wird es sommerlich warm. Am Oberrhein sind örtlich 30 Grad möglich, an den Küsten ist es mit 16 bis 20 Grad kühler.
Auch der Sonntag zeigt sich von seiner sonnigen und warmen Seite. Die Temperatur steigt auf Höchstwerte bis 31 Grad, nur an den Küsten ist es bei auflandigem Wind kühler. Das Risiko für Schauer und Gewitter ist weiterhin sehr gering, sodass es weitgehend trocken bleibt.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.05.2019
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