Am kommenden Samstag startet die Jubiläumstour des "Gelben Trikots" durch Frankreich. Der Startschuss fällt jedoch in einem Nachbarland. Doch wie wird das Wetter an den ersten Tagen der Tour de France?
Am kommenden Samstag startet die 106. Ausgabe der Tour de France. Das berühmteste und für die Rennfahrer wohl auch bedeutendste Radrennen der Welt wird seit 1903 jährlich im Juli mit wechselnder Streckenführung ausgetragen. Unterbrechungen gab es nur während der Weltkriege in den Jahren 1915 bis 1918 und 1940 bis 1946. Weitere im Sprachgebrauch bekannte Namen für das Radrennen sind auch "Grande Boucle" (französich für Große Schleife) oder Le Tour. In diesem Jahr feiert nun das "Gelbe Trikot" (französisch le maillot jaune) seinen 100. Geburtstag. Das Gelbe Trikot wurde 1919 eingeführt, um die Identifizierung des Spitzenreiters für die Zuschauer zu vereinfachen. Der erste Träger des gelben Leibchens war der Franzose Eugène Christophe. Am längsten wurde das Trikot in den letzten hundert Jahren durch den fünffachen Toursieger Eddy Mercks getragen.
Die Jubiläumstour für das "Gelbe Trikot" umfasst erstmals drei Bergankünfte über 2000 Meter. Unten den Bergen sind bekannte Namen wie der Tourmalet. Insgesamt müssen die Fahrer vom 6. bis zum 28. Juli in 21 Etappen 3460 km zurücklegen. Der Startschuss erfolgt in diesem Jahr in Belgien. Sowohl bei der ersten Etappe als auch beim Zeitfahren am zweiten Tag ist die Hauptstadt Brüssel der Schauplatz für alle Tour-Fans. Erst am dritten Tag verlässt das Fahrerfeld Belgien und startet im Heimatland der Tour durch. Nach Zwischenstopps im Nordwesten sowie in den Vogesen geht es zum Zentralmassiv und schließlich in die Pyrenäen. Bevor der Sieger erneut in Paris gekürt werden kann, stehen noch die schwierigen Alpen-Etappen auf dem Programm. Der Westen und Nordwesten Frankreichs wird dieses Jahr von den Fahrern nicht besucht.
Doch auf welches Wetter müssen sich die Fahrer und natürlich auch die Zuschauer zum Start der 106. Tour einstellen?
Am Samstag, den 6. Juli, zum Start der Tour mit einer Runde um Brüssel soll es nach derzeitigen Modellberechnungen wechselnd, zeitweise auch stärker bewölkt sein. Bei einem nur geringen Schauerrisiko bleibt es weitgehend trocken. Mit den Höchsttemperaturen um 23 Grad sollten sowohl das Fahrerfeld als auch die Zuschauer zufrieden sein. Je nach Streckenabschnitt bläst den Rennfahrern eine leichte bis mäßige nördliche Brise ins Gesicht, schiebt von hinten oder zerrt von der Seite.
Beim Team-Zeitfahren am 7. Juli in Brüssel ändert sich vom Wetter nur wenig. Bei etwas geringeren Sonnenanteilen führt der nördliche Wind noch etwas kühlere Luft von der Nordsee ins Land, sodass die Höchstwerte nur noch um die 20 Grad liegen sollen. Während dies für die Fahrer sogar von Vorteil ist, könnten sich die Temperaturen für die Zuschauer bei fehlender wärmender Sonne und dem mäßigen Wind ohne Jacke sogar kühl anfühlen. Zudem besteht weiter auch ein kleines Schauerrisiko.
Zum Wochenstart am Montag geht es dann nach Frankreich. Die Etappe wird noch auf belgischer Seite in Binche gestartet und führt das Fahrerfeld schließlich nach Epernay. Zum Start am Morgen erwartet die Fahrer sowie die Zuschauer wohl ein stark bewölkter Himmel, aus dem hier und da auch ein kurzer Schauer fallen kann. Bei Werten um 15 Grad ist es zudem recht frisch. Im Tagesverlauf soll die Wolkendecke zunehmend auflockern. Die Niederschlagsneigung nimmt gleichzeitig ab. Auch die Temperaturen steigen spürbar an und erreichen auf der Strecke voraussichtlich Höchstwerte zwischen 23 und 25 Grad.
Zumindest in den ersten Tagen deutet sich also ein nahezu perfektes Wetter Rund um die Tour an. Die sengende Hitze der letzten Woche haben wir hinter uns gelassen. Auch stärkere Niederschläge sind nach aktuellen Modellprognosen zunächst nicht zu erwarten.
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.07.2019
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