Zur Sommerhalbzeit macht der Sommer eine Pause. Unbeständiges Wetter und kühlere Temperaturen bleiben der Tenor an diesem Wochenende.
Am kommenden Montag ist die erste Hälfte der Sommersaison vorüber. Zur Halbzeit gönnt sich der Sommer nun eine Pause. Zwischen Hoch XANDRA mit Schwerpunkt über den Britischen Inseln und Tief QUINCTILIUS mit Kern über Mittelitalien strömt aktuell von Norden her kühlere Meeresluft nach Deutschland ein. Diese Luft ist auch ziemlich feucht und macht sich durch viele Wolken und durch Schauer bzw. Gewitter bemerkbar. Aufgrund des oft stark bewölkten Himmels werden bis zum Wochenstart nur mit Mühe die 25 Grad erreicht.
Am heutigen Samstag entwickeln sich häufig Schauer und Gewitter bzw. sind diese vor allem vom südlichen Niedersachsen bis nach Bayern bereits unterwegs. Diese gehen stellenweise mit Starkregen um 20 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit einher. Vereinzelt kann auch heftiger Starkregen über 25 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde (Unwetter) auftreten. Mit überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern muss man also in großen Teilen Deutschlands lokal rechnen. Lediglich ganz im Westen und ganz im Norden gibt es kaum Schauer und das Unwetterpotential ist sehr gering bzw. nicht vorhanden. Die Temperaturen steigen bei schwachem bis mäßigem Nordwestwind unter den dichten Wolken auf Werte zwischen 19 und 23 Grad, in Vorpommern und am Oberrhein bei längerem Sonnenschein stellenweise auf 25 Grad an. Mit gerade mal 17 Grad bleibt an der Nordsee ziemlich frisch.
Am Sonntag bleibt es im Süden und im Osten von Deutschland weiterhin unbeständig mit Schauern und Gewittern. Örtlich muss dort erneut mit Starkregen gerechnet werden, wobei das Unwetterpotential im Vergleich zum heutigen Tag etwas sinkt. Im Nordwesten Deutschlands schafft zwar das Hoch XANDRA, dass es meist trocken bleibt, aber sein Einfluss ist nicht stark genug, um alle Wolken aufzulösen, denn mit der nordwestlichen Strömung wird weiterhin feuchte Nordseeluft ins Land gebracht. Entsprechend liegen die Temperaturen nur bei Werten zwischen 18 und 24 Grad.
Zum Wochenbeginn breitet sich der Einfluss des Hochs auf ganz Deutschland aus. Schauer und Gewitter werden nur eine Ausnahme sein und beschränken sich auf die Alpen. Die sonnigen Anteile nehmen vor allem in der Mitte und in Süddeutschland deutlich zu. Im Nordwesten bleibt der Himmel dagegen stärker bewölkt. Die Temperaturen steigen nur langsam in den sommerlichen Bereich an. Dies gelingt aber erst ab der Wochenmitte, wobei von Westen her die Gewitterneigung dann wieder zunimmt.
Wer durchweg sommerliche Temperaturen und stabiles Wetter haben möchte, für den ist zwar Südeuropa ein gutes Reiseziel, aber vor allem zum Wochenbeginn muss im zentralen und in Teilen des östlichen Mittelmeerraums sowie in den Balkanländern mit schweren Gewittern gerechnet werden. Dabei sind großer Hagel, heftiger Starkregen und schwere Sturmböen möglich.
Es bleibt spannend, was uns die zweite Halbzeit des meteorologischen Sommers bringen wird.
Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 13.07.2019
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