Die Perseiden sind wieder da und der eine oder andere wird auch schon ein paar Sternschnuppen am Himmel beobachtet haben. Doch dieses Jahr stehen die Perseiden unter "keinem guten Stern".
Es ist mal wieder Zeit: Die Perseiden - er bekannteste Meteorstrom, der aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle besteht - kreuzen derzeit wieder die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne. Der Name "Perseiden" ist dabei auf das Sternbild "Perseus" zurückzuführen, vor dem die Sternschnuppen bei einem Blick in den Himmel zu sehen sind. Wie jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August (17.07. - 4.08.) können dann zahlreiche Sternschnuppen am Nachthimmel beobachtet werden. Die höchsten Fallraten sind in diesem Jahr erneut in der Nacht vom 12. auf den 13. August zu erwarten. Allerdings wird in diesem Jahr mit einem eher unterdurchschnittlichen Sternschnuppenregen der Perseiden gerechnet. Auch die astronomischen Rahmenbedingungen zur Zeit der größten Fallraten um den 13. August herum sind vor allem in Mitteleuropa als ungünstig zu bezeichnen. Das Maximum an Sternschnuppen wird demnach in den Tagstunden auftreten. Auch die Nächte vor und nach dem 13. August stehen unter keinem guten Zeichen, da der zunehmende, fast volle Mond den Nachthimmel stark erhellt und nur die intensivsten Sternschnuppen für das menschliche Auge freigibt.
Aber vielleicht haben Sie ja in den vergangenen klaren und sommerlichen Nächten schon die eine oder andere Sternschnuppe beobachten können? Zwar waren die Fallraten nicht besonders hoch, dafür passten aber die Rahmenbedingungen gut. In den kommenden Nächten schränkt das Wetter die Beobachtung wieder zunehmend ein. Am Himmel tummeln sich größere Wolkenfelder, die die Sicht auf die Himmelsphänomene verhindern. Regional sind aber weiter auch Wolkenlücken da, sodass sicherlich viele Menschen - ob Singles oder Pärchen - nachts am Fenster und auf dem Balkon sitzen oder einfach auf einer Sommerwiese liegen, um den Sternschnuppen mit den Augen nachzujagen.
Doch was sind Sternschnuppen und warum werden sie hauptsächlich im August beobachtet?
In bestimmten Zeiträumen des Jahres kommt es zu einer verstärkten Sternschnuppenaktivität am Himmel. In solchen Nächten huschen zahlreiche Sternschnuppen über den Nachthimmel, die anscheinend alle einen einzigen Ausgangspunkt haben. Dieses Phänomen ist immer dann der Fall, wenn die Erde die Bahn eines Meteorstroms kreuzt und wiederholt Partikel in die Erdatmosphäre eindringen. Die Sternschnuppen stammen in der Regel von einem Kometen. Diese Schweifsterne sind kilometergroße Ansammlungen aus Staub und leicht flüchtigen Materialien wie gefrorenes Methan, Trockeneis und Wassereis. Die Partikel verteilen sich im Laufe der Zeit entlang der Kometenbahn und bilden den Meteorstrom.
Auf der Bahn des Meteorstroms dringen auch große Mengen solcher Partikel, sogenannte "Meteorite", mit sehr hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein. Dabei glühen sie durch die Reibungswärme beim Eintritt in die Erdatmosphäre als "Meteore" kurz auf und verdampfen schließlich. Das auf mehrere tausend Grad aufgeheizte Gas um verglühende Partikel herum kann der Beobachter schließlich als leuchtende Sternschnuppen beobachten.
Wer geduldig den möglichst dunklen Nachthimmel beobachtet, kann übrigens in jeder Nacht des Jahres Sternschnuppen sehen, vorausgesetzt der Himmel ist nicht mit Wolken bedeckt. Die meisten dieser sporadischen Meteore stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter, wo sich zahlreiche und unterschiedlich mächtige Gesteinsbrocken tummeln. Der größte Anteil besteht aus Partikeln in Staubkorngröße, die beim Eintritt in die Atmosphäre vollständig verglühen. Größere Stücke überstehen jedoch teilweise die heiße Reise durch die Erdatmosphäre und fallen dann als Meteoriten zum Boden.
Dipl.-Met. Lars Kirchhhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 28.07.2019
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