Das Wetter in Deutschland wird diese Woche von Tiefdruckgebieten beeinflusst. Den Anfang machen ELVIS und DETLEF.
Tiefdruckgebiet ELVIS liegt derzeit über der Nordsee und lenkt mit südlicher Strömung feuchte Luftmassen in den Westen und Norden Deutschlands. Es sorgt auch für auffrischenden Wind an der Nordsee. Zwar strömt aus Süden normalerweise milde Luft zu uns, nun ist es aber so, dass das Tief die nach Mitteleuropa vorgedrungene kalte Luft aus den polaren und subpolaren Regionen um sich herum aus Süden nach Deutschland führt.
Tief DETLEF liegt über Italien und lenkt feuchte Luft in den Süden und Osten Deutschlands. Sie ist zwar etwas milder, wird aber in den unteren Luftschichten von kühlerer Luft verdrängt, was zu Schneefall in den Bergen führt. Die Schneefallgrenze schwankt tagesgangbedingt, liegt im Großen und Ganzen aber zwischen 600 und 800 m, wobei nasse Flocken am Alpenrand und im Bayerischen Wald auch darunter nicht ausgeschlossen sind.
Die Tageshöchsttemperatur kommt in dieser Woche nicht über 10 Grad-Marke hinaus und auch die wird nur örtlich bei "günstigen" Bedingungen erreicht. Meist bleibt es bei 4 bis 8 Grad, was für November nicht ungewöhnlich ist. In den Nächten sinkt die Temperatur meist auf +3 bis -3 Grad, je nach Höhenlage und nächtlicher Bewölkung. Denn je weniger Wolken nachts am Himmel sind, umso besser kann sich die Luftmasse und der Boden durch langwellige Ausstrahlung auskühlen. Hingegen bremsen Wolken die Auskühlung und Frost wird weniger wahrscheinlich.
Durch den Einfluss der Tiefdruckgebiete und die Zufuhr feuchter Luftmassen gibt es vor allem im Westen und Nordwesten sowie im Osten und Südosten immer wieder Niederschläge. In den höheren Berglagen sowie im Südosten fällt Schnee. Aufgrund der kalten Luft in der Höhe, können über der Nordsee und im Umfeld auch Gewitter nicht ausgeschlossen werden. Dazwischen, also etwa vom Hochrhein bis zur Ostsee, ist es hingegen meist trocken.
Zwar füllen sich beide Tiefdruckgebiete am Mittwoch etwas auf, sie verbleiben aber weitgehend in ihren Positionen, einmal über der Nordsee, einmal über Italien, sodass sich an der Wettersituation nicht viel ändert. Erst zum Donnerstag scheint sich ein neues, kräftigeres Tief von den Britischen Inseln her den Weg über Frankreich nach Deutschland zu bahnen. Dies hat zur Folge, das ELVIS nordwärts und DETLEF südwärts abgedrängt wird und sich über Deutschland ganz kurz ein kleines Zwischenhoch mit weitgehend trockenem und etwas sonnigerem Wetter bemerkbar macht.
Zum Wochenende hin schiebt sich das umfangreiche Tief dann über Deutschland und bringt erneut viele Wolken und wieder gebietsweise Regen. Allerdings hat der Umweg über Frankreich zur Folge, dass sich die Luft etwas erwärmen kann. Insofern bleibt der Schneefall dann wohl dem höheren Bergland vorbehalten.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.11.2019
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