"Ist Dreikönig hell und klar, gibt's guten Wein im neuen Jahr." Dies ist nur eine von vielen Bauernregeln für den Monat Januar. Was ist aus ihnen bisher zu lesen und kann man sich darauf verlassen?
Für den ersten Monat des Jahres gibt es eine ganze Reihe von Bauernregeln oder Weisheiten, die sich alle mit dem Winter oder mit der zu erwartenden Ernte im neuen Jahr beschäftigen. Für die meisten Tage lassen sich mehrere Sprüche finden, was sicher darauf zurückzuführen ist, dass früher jede Region ihre eigene Bauernregel hatte.
In der heutigen Zeit kennt meist nur noch die ältere Generation einige der früher weit verbreiteten und oft zurate gezogenen Regeln. Sie klingen meist gut und reimen sich, damit man sie sich leichter merken kann. Legt man die Bauernregeln etwas großzügiger aus, so kann man in jeder ein Körnchen Wahrheit finden. Statistische Untersuchungen haben aber gezeigt, dass die Regeln, mit wenigen Ausnahmen (z. B. Siebenschläfer), meist nur eine Trefferquote um 50 % haben. Eine verlässliche Prognose lässt sich mit ihnen nicht erstellen.
Der Januar startet mit dem Neujahrstag und folgender Regel: "Wenn's um Neujahr Regen gibt, oft um Ostern Schnee noch stiebt." Am diesjährigen Neujahrstag gab es keinen Regen. Im Norden und an den größeren Flüssen herrschte eine dicke Schicht aus Nebel und Hochnebel vor. Sonst schien verbreitet die Sonne. Glaubt man der Bauernregel, so wird Ostern, dieses Jahr Mitte April, also schneefrei.
An Makarius oder St. Basilius, am 02. Januar, wird die Lage für die Erntezeit, also den Monat September prophezeit: "Wie der Basilius, so der September". Geht man vom Wetter am vergangenen Donnerstag aus, so wird der September teils sonnig, teils bedeckt und örtlich auch neblig. Der Wind wehte mäßig, im Bergland und an den Küsten frisch aus vorwiegend südlicher Richtung und südliche Winde sind im September meist warm.
Am 06. Januar gibt es den Dreikönigstag: "Ist bis Dreikönig kein Winter geworden, verdient er bis Ostern auch keinen Orden." Nun ja, bisher war der Winter eher mau. Es gab zwar einige Tage, die durchaus winterliche Temperaturen aufweisen konnten, allerdings blieben verbreitete Schneefälle und Dauerfrost bisher aus. Nach der alten Weisheit kommt nun auch bis Mitte April kein nennenswerter Winter mehr nach.
Eine weitere Regel für diesen Tag lautet: "Ist Dreikönig hell und klar, gibt's guten/viel Wein im neuen Jahr." Zwischen zwei Störungen war der Tag gebietsweise bedeckt und regnerisch, über der Mitte Deutschlands hielt sich teils zäher Nebel. Abseits davon klarte es vorübergehend auf. Im Westen und Süden war es recht sonnig. In der Nacht zum Dienstag (07. Januar) klarte es auch im Norden und Osten vorübergehend auf. Für die Weingüte kann es demnach dieses Jahr so oder so ausgehen.
Für den 09. Januar steht geschrieben: "Scheint an Gregor die Sonne, herrscht bei Korn- und Weinbauern Wonne." Die Aussichten für den morgigen Donnerstag sind alles andere als sonnig. In weiten Teilen des Landes wird es bedeckt und regnerisch sein. Nur ganz im Süden zeigt sich die Sonne längere Zeit. Allerdings sollte jetzt im übrigen Bundesgebiet kein großer Kummer herrschen. Ähnliche Regel lässt sich auch am 10., 22., 25. und 30. Januar finden. Es ist also noch etwas Zeit, um einen sonnigen Tag zu finden, der dann eine gute Ernte für den Herbst bedeuten will.
Weitere Bauernregeln für Januar und was wir aus dem aktuellen Wetter für das Jahr oder den Winter "lesen" können, gibt es in einem weiteren Thema des Tages später in diesem Monat.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.01.2020
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