Heute ist Muttertag! Ob das Wetter mitspielt und wie es überhaupt zur Entwicklung dieses Feiertages kam, lesen Sie im Thema des Tages vom heutigen Sonntag.
Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai feiert man ihn: den Muttertag. Wettertechnisch haben sich das besonders die Mütter in der Mitte des Landes sicherlich anders vorgestellt bzw. gewünscht: Viele Wolken und mitunter kräftige Schauer und Gewitter laden nicht wirklich zu einem Muttertagsspaziergang ein. Auch im Südosten sieht es heute Vormittag noch sehr nass aus. Im weiteren Tagesverlauf setzt sich dort wie auch im gesamten Süden aber immer öfter die Sonne durch, wenngleich dann ganz vereinzelt auch mal Blitz und Donner als Gratulanten vorbeischauen können. Im Norden des Landes kommt erst am Nachmittag etwas Regen auf, im Nordosten bleibt es sogar noch bis zum Abend trocken. Dort zählt man heute die meisten Sonnenstunden bei Temperaturwerten bis 26 Grad.
Die nachfolgende Punktlandung der Eisheiligen ab Montag wurde bereits ausführlich beschrieben (siehe Pressemitteilung: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2020/20200508_eish eilige_news.html), daher gönnen wir uns doch einfach mal einen Moment und nehmen den Muttertag etwas genauer unter die Lupe.
Wussten Sie, dass der Ursprung des Muttertags, so wie wir ihn heute kennen, in den USA liegt? Anna Marie Jarvis zelebrierte 1907 ihrer verstorbenen Mutter Ann Maria Reeves Jarvis (kein Tippfehler, die Vornamen sind wirklich sehr ähnlich) zu Ehren ein "Memorial Mothers Day Meeting". Hintergrund ist, dass ihre Mutter sogenannte "Mothers Day Meetings" veranstaltete, bei denen sich Mütter treffen und über Gott und die Welt austauschen konnten.
Dieses "Memorial Mothers Day Meeting", also den Mothers Day Meeting Gedenktag, legte die Tochter auf den 12. Mai, dem Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter. Dieser Tag wurde im Jahr darauf wiederholt und zwar erneut am zweiten Sonntag im Mai, allerdings sollte nun nicht nur an ihre, sondern an alle Mütter gedacht werden.
Damit gab sich Anna Marie allerdings nicht zufrieden, vielmehr setzte sie nun alles daran, diesen "Muttertag" in einen offiziell anerkannten Feiertag umzuwandeln - mit Erfolg! Am 8. Mai 1914 beschloss der US-Kongress, den Muttertag als nationalen Feiertag jährlich am zweiten Sonntag im Mai zu begehen. Nach Deutschland schwappte der Muttertag Anfang der 1920er Jahre und wurde zunächst vor allem auch vom Blumengewerbe propagiert. Das trägt auch in der heutigen Zeit noch Früchte. Einer Befragung des Handelsverband Deutschland (HDE) aus 2019 werden Mütter in rund 64 % der Fälle mit Blumen beschenkt.
Diese über die Jahre quasi weltweit wachsende Kommerzialisierung des Muttertags stieß Begründerin Anna Marie Jarvis noch zu Lebzeiten so sauer auf, dass sie versuchte, den Muttertag in den USA als Feiertag wieder abzuschaffen - erfolglos.
Aber gut, Kommerzialisierung hin oder her. Eine kleine Anerkennung haben sich Mütter ohne Frage mehr als verdient, egal ob materieller Natur oder nicht. Wichtig ist doch nur, dass es von Herzen kommt.
Alles Gute zum Muttertag, liebe Muddi! :-)
Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.05.2020
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