Frost, Glätte, Schnee werden in den kommenden Tagen und Monaten immer mehr ein Thema werden. Im heutigen Thema des Tages wird daher ein kurzer Überblick über den Winterdienst verschafft.
Die Wintermonate stehen uns bevor. Dabei werden Frost, Glätte, Schnee, Eiskratzen von den Autoscheiben demnächst unsere treuen Begleiter in der kalten Jahreszeit sein. Jetzt ist also die richtige Zeit, Fahrzeuge dementsprechend für die kommenden Monate fit zu machen und Winterreifen aufzuziehen.
Damit die Mobilität auf Straßen und Wegen sichergestellt wird, beginnt am 12. Oktober offiziell die Winterdienstsaison. Dabei findet eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Wetterdienst, den Winterdienstzentralen und den Autobahnmeistereien statt.
Der Deutsche Wetterdienst erstellt die Prognose und überwacht die Wetterentwicklung und gibt Beratungen an die Winterdienstzentralen weiter. Diese überwachen den Straßenzustand durch Glättemeldeanlagen im Verkehrsnetz und durch das Straßenzustands- und Wetterinformationssystem (SWIS) vor Ort. Zudem lösen die Winterdienstzentralen die Einsätze der Winterdienste aus und beraten die Autobahnmeistereien, die die Winterdienste organisieren (Rufbereitschaft etc.) und die Einsätze der Streu- und Räumfahrzeuge koordinieren.
Ziele des Winterdienstes sind die Vermeidung und die Reduzierung der zeitlichen Anteile mit Behinderung durch Glätte und die Erhaltung der Befahrbarkeit der Fahrbahnen bei Eis und Schnee. Dabei sollte die Berücksichtigung einer geringen Umweltbelastung und einer hohen Kosteneffizienz gewährleistet sein.
Man sieht also, wie unter großem Aufwand versucht wird, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Dies ist allerdings unter Umständen nicht immer machbar. Daher ist immer auf Straßen Vorsicht geboten:
Auf Brücken und Nebenstrecken sowie an schattigen Stellen (wie an Nordhängen von Hügeln oder Bergen) kann es eher zu Glätte durch Reif oder überfrierende Nässe kommen, selbst wenn das Autothermometer über null Grad anzeigt und/oder an anderen Stellen der Straßenzustand trocken ist. Eine andere Tücke ist, wenn es vorher geregnet oder es einen kurzen Schauer gegeben hat und in der Nacht der Himmel aufklart ist. Dann kann die Nässe sofort gefrieren und die Fahrbahn spiegelglatt werden.
Was erwarten wir in den kommenden Tagen? Die Kaltfront eines Tiefs über Südskandinavien erreicht am heutigen Samstag die Alpen. Dahinter strömt maritime Polarluft nach Deutschland ein, sodass die Schneefallgrenze an den Alpen auf 1000 m sinkt. Dort ist also vor allem am Sonntag in den Hochlagen örtlich Glätte durch Schneematsch möglich. In den Nächten sinkt die Temperatur bei längerem Aufklaren vor allem in der Südosthälfte Deutschlands auf nahe 0 Grad und unter den Gefrierpunkt in Bodennähe. Noch sorgt der Bodenwärmestrom dafür, dass Glätte kein Thema ist. Aber die eine oder andere Autoscheibe bekommt in den Frühstunden eine dünne Reifschicht. Das lästige Eiskratzen ist dann angesagt.
Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.10.2020
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