Der November ist der 11. Monat des Jahres und bildet den Übergang zwischen Herbst und Winter. Dabei kann er ruhig und neblig oder windig und unbeständig ausfallen. In der kommenden Woche ist beides dabei.
Im altrömischen Jahr war der November ursprünglich der neunte Monat des Jahres (lat. novem = neun). Altdeutsche Namen für den November sind "Windmond" (nach Karl dem Großen im 8. Jahrhundert), "Nebelung" bzw. "Nebelmond" aber auch "Schlachtmond" oder "Schlachtemonat", schließlich begannen früher zu dieser Jahreszeit die Hausschlachtungen bzw. Schlachtfeste der bäuerlichen Landbevölkerung.
Einige seiner oben genannten alten Namen verraten schon den allgemeinen Witterungscharakter des Novembers: Windig und/oder neblig - jedenfalls ungemütlich, und es wird einem bewusst, dass der Winter vor der Tür steht. In einer Umfrage unter der deutschen Bevölkerung vor einigen Jahren hat sich der November als der unbeliebteste Monat herauskristallisiert. Das ist vielleicht kein Wunder, schließlich werden die Tage immer kürzer. Im Verlaufe des Novembers verringert sich die Tageslänge beispielsweise in Frankfurt am Main (50,11° nördl. Breite; 8,70° östl. Länge) von 9 h 47 min am Monatsbeginn auf 8 h 25 min am Monatsende. Möglicherweise liegt die Unbeliebtheit auch daran, dass man im November an vielen Nebel- und Hochnebeltagen dem goldenen Oktober und warmem Spätsommer noch hinter trauert.
Allerdings kann der November durchaus ambivalent sein. Typischerweise gibt es zwei Wetterlagen: ruhig/neblig und windig/unbeständig. Bei ruhigem und andauerndem Hochdruckwetter kühlt die vorherrschende Luftmasse aus, Inversionen im vertikalen Temperaturverlauf bilden Sperrschichten für den Austausch innerhalb der Atmosphäre und lang andauernder Nebel oder Hochnebel sind die Folge. Andererseits haben sich im November in den Polargebieten bereits kalte Luftmassen angesammelt, deren Ausbrüche nach Süden windiges bis stürmisches Wetter hervorrufen können.
Aussagen zu diesem November lassen sich noch schwer treffen, schließlich fängt er heute erst an. Allerdings kann man zumindest mal für die kommenden Tage sagen, dass sie windig und nass werden. Dabei erreichen uns in südwestlicher Strömung sehr milde Luftmassen, die den morgigen Montag voraussichtlich zum wärmsten Tag des diesjährigen Novembers machen. Nach Wochenmitte scheint sich dann ein Hochdruckgebiet durchzusetzen, das uns den berühmten grauen November mit viel Nebel und Hochnebel bringt. Durch die Zufuhr kühlerer Luft aus Norden wird es zudem empfindlich kälter.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.11.2020
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