Winterfreuden auch gebietsweise im Flachland


Der Schnee ist da und zwar nicht nur in den Mittelgebirgen, sondern gebietsweise auch im Flachland. Vor allem der Osten hat in den vergangenen 30 Stunden von Neuschneefällen profitiert.


Schnee, gefühlt ein mittlerweile selten gewordenes Gut im deutschen Flachland. Aber in den letzten Tagen hat es doch tatsächlich in einigen Regionen auch in tiefen Lagen für den ein oder anderen Zentimeter Neuschnee gereicht. In der Abbildung (unter: https://bit.ly/2KWtQH6) sind dabei die gemessenen Gesamtschneehöhen von heute Morgen 07 MEZ dargestellt.

In den Mittelgebirgen liegen verbreitet 15-30 cm Schnee. Im Flachland sind die Schneehöhen naturgemäß geringer und belaufen sich gebietsweise auf 1-5 cm. Eine Ausnahme bildet dabei vor allem der Osten des Landes. So finden sich südöstlich von Berlin Schneehöhen um 10 cm oder auch etwas darüber. Das reicht problemlos für eine Rodelpartie, wenn man denn einen geeigneten Berg oder Buckel dafür findet. Diese Erhebungen wären natürlich im Alpenvorland zur Genüge vorhanden, aber hier liegt teilweise gar kein Schnee oder nur wenige Zentimeter. Ähnlich schaut es auch in den südwestdeutschen und westdeutschen Landesteilen sowie generell im Norden des Landes aus. Hier findet man das weiße Gold meist erst oberhalb von 400 m.

Doch warum liegt gerade vornehmlich im Osten bis in tiefe Lagen Schnee? Dies lag vor allem an Tief LISA, die ihre Ausläufer bereits in der Nacht zum Sonntag auf den Südosten des Landes übergreifen ließ. Dabei wurde vom Mittelmeerraum feuchte Luft herangeführt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt fiel zunächst in Bayern am Sonntagmorgen dann in einem Streifen vom Oberrhein bis in den Berliner Raum zeit- und gebietsweise Schnee. Bis zum Abend kam der Niederschlag dann auch bis auf eine Linie Münsterland-Uckermark voran und verlagerte sich fortan nur noch langsam nach Norden. Im Westen waren die Niederschlagsmengen dabei deutlich geringer als im Osten. Dies erklärt auch die höheren Neuschneemengen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Allgemein ist der Schnee recht nass und schwer und schmilzt unterhalb von etwa 400-500 m tagsüber allmählich dahin. Weiter oben in den Mittelgebirgen herrscht Dauerfrost, sodass dort der Winter samt Schneedecke erhalten bleibt.

In den kommenden Tagen wird es vor allem ab der Nacht zum Mittwoch spannend, denn dann greift erneut ein Tiefausläufer auf den Norden und Osten des Landes über und es setzen Schneefälle ein. Tagsüber gestaltet sich die Vorhersage noch schwierig, denn die Niederschlagsphase ist bei Werten meist leicht über dem Gefrierpunkt noch nicht sicher. Gebietsweise sollte es aber für den einen oder anderen Zentimeter Neuschnee reichen. Auch im Süden des Landes schneit es dann gebietsweise etwas. In der Mitte und dem Westen machen sich die Flocken eher rar.


Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.01.2021

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