Das Wochenende steht vor der Tür, aber es verläuft ganz anders als das letzte.
Vergangenes Wochenende gab es in Deutschland einen wahren Wintereinbruch. Aus Südwesten zogen Niederschläge auf, die auf kalte Luft aus Nordosten trafen. Im Ergebnis gab es über der Mitte Regen mit Glatteis und teils ergiebige Schneefälle. Die kalte Luft aus Nordosten breitete sich im Laufe der Woche immer weiter südwärts aus und sorgte für teils empfindlich kalte Nächte. Vor allem in klaren Abschnitten und über Schnee sank die Temperatur unter -20 Grad.
An diesem Wochenende verlagert sich Hoch HELIDA von Skandinavien südwärts nach Deutschland und in den Alpenraum. Es beschert uns ein ruhiges, meist trockenes und sonniges Wochenende. Im Osten sind in Verbindung mit einem ostwärts abziehenden Höhentief heute und auch am Samstag noch ein paar Wolken unterwegs, aus denen es zeitweise Flocken gibt. Sonst setzt sich aber Hochdruckeinfluss sowohl am Boden als auch in der Höhe durch und es ist niederschlagsfrei.
Doch dieses Wochenende ist nicht nur weitgehend trocken, es verspricht auch sonnig zu werden. Vor allem im Westen und Süden scheint die Sonne an beiden Tagen voraussichtlich über die maximale Dauer, also an rund 20 von 48 Stunden. Nach Osten und Norden hin nehmen die Sonnenanteile etwas ab, aber auch dort scheint sie lange genug, um die wärmende und gemeinhin stimmungsaufhellende Wirkung voll aufnehmen zu können.
Im Südwesten Deutschlands weht ab heute Mittag und bis zum Samstagabend ein kräftiger östlicher Wind, der den lockeren Schnee ohne weiteres verwehen kann. Dort ist besondere Vorsicht geboten, denn vor allem im Bergland können sich die Straßenverhältnisse auf wenigen Metern schnell verändern.
An der Westflanke des Hochs gelangt allmählich mildere Luft nach Deutschland. Dies sorgt für eine Abschwächung des Frosts. Im Westen kann die Temperatur am Sonntag bis auf +4 Grad ansteigen. Die Nächte sind durch wolkenlosen Himmel sowie ausgekühlte und schneebedeckte Böden aber weiterhin sehr kalt.
In der neuen Woche wird ein Tief mit Zentrum über dem Nordatlantik bei uns wetterwirksam. Seine Ausläufer bringen zwar mildere, aber auch feuchte Luft nach Deutschland. Dann droht uns wieder Glatteis und Neuschneezuwachs. Also genießen wir gemeinsam - aber mit dem gebotenen Abstand - das vor uns liegende "schöne" Winterwochenende.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.02.2021
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