Den heutigen Tag des Regenwurms nutzen wir, um auf den Regen der nächsten Tage zu schauen. Vor allem in Staugebieten der Mittelgebirge kann es teils ergiebig regnen, was kleinere Bäche und Flüsse anschwellen lassen kann.
Der Tag des Regenwurms wurde sehr wahrscheinlich im Jahr 2005 initiiert. Sinn und Zweck des Gedenktages ist es, auf den Nutzen des noch so kleinsten Lebewesens in unserer Natur hinzuweisen und zu helfen, ein Bewusstsein für alles Leben auf unserem Planeten zu entwickeln.
Die Regenwürmer gehören zum Stamm der Ringelwürmer. Ein Regenwurm kann zwischen 3 und 8 Jahre alt werden und es gibt Würmer, die eine Länge von bis zu 30 cm erreichen können. Woher der Name kommt, ist nicht geklärt. Man vermutet, dass er den Würmern gegeben wurde, weil sie besonders bei Regen an die Oberfläche kommen.
Und Regen ist das Stichwort für den weiteren Text. Mit Tiefdruckeinfluss regnet es nämlich in Deutschland in den kommenden Tagen recht kräftig und teils auch länger anhaltend. Die erste Front mit verbreiteten Niederschlägen erreicht uns in den Abendstunden des heutigen Dienstags von Nordwesten. In der Nacht zum Mittwoch breitet sich der Regen südostwärts aus. Dabei fällt im höheren Bergland anfangs auch noch Schnee, in den tiefen Lagen regnet es durchgehend.
Im Laufe des Mittwochs wird der Niederschlag der ersten Front von dem einer weiteren aus Westen eingeholt und quasi überlagert. Dies verstärkt den Regen. Bis Mittwochabend fallen im Norden und Westen verbreitet 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter. Im Stau der westlichen Mittelgebirge sind 20, lokal auch 30 Liter in 18 bis 24 Stunden möglich. Nach Osten und Süden hin fallen verbreitet 2 bis 5, regional bis 10 Liter pro Quadratmeter. Nur im Schwarzwald sind höhere Mengen zwischen 10 und 20 Liter möglich.
Nach nur einer kurzen Wetterberuhigung am Mittwochnachmittag und Abend wird Deutschland aus Westen von einer weiteren Frontalzone mit Niederschlägen erfasst. Dabei kommt es zu schauerartig verstärkten Regenfällen, vor allem im Norden ist auch vereinzelt gewittriger Regen möglich. Die Niederschläge lassen am Donnerstagvormittag meist nach, nur der Norden verbleibt in der Schleifzone des Frontensystems und somit unter dichten Wolken und Regen.
Von Mittwochabend bis Donnerstagvormittag fallen im Norden 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter, lokal etwas weniger, lokal vielleicht auch etwas mehr. Nach Süden hin werden verbreitet noch einmal 5 bis 10 Liter erwartet. Im Stau der Mittelgebirge und der Alpen summieren sich die Niederschläge auf 15, örtlich auch 25 Liter in 12 Stunden. Am Donnerstag tagsüber sind die Niederschläge in vielen Regionen Deutschlands nur noch gering. Im Norden kommen noch einmal 5 bis 10 Liter hinzu.
Das klingt jetzt so einzeln nicht nach besonders viel Regen, wenn man es aber über 36 bis 48 Stunden aufsummiert, dann kommen in den Mittelgebirgen 35 bis 45 Liter pro Quadratmeter zusammen, örtlich werden von den Modellen um 55 Liter simuliert. Zudem liegen auf den Bergen auch noch ein paar Zentimeter Schnee, die im Zustrom milder Luft schmelzen und einen Beitrag zum abfließenden Wasser leisten. Im Norden und Nordwesten des Landes fallen in der Fläche bis zu 25, regional auch bis 40 Liter innerhalb von 36 bis 48 Stunden. Im Süden, abseits der Mittelgebirge und der Alpen, kommen im gleichen Zeitraum verbreitet 10, regional um 20 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen.
Aufgrund der flächigen und länger andauernden Regenphase schwellen vor allem kleinere Bäche und Flüsse an und können über die Ufer treten. Es sind also räumlich begrenzt Überschwemmungen möglich.
Apropos Überschwemmungen: Früher hat man vermutet, dass die Regenwürmer bei Regen an die Oberfläche kommen, weil sie sonst "ertrinken" würden. Neuere Forschungen gehen davon aus, dass ein Regenwurm bis zu 35 Stunden im Nassen überleben kann. Was auch immer stimmt, wenn Sie in den nächsten Tagen aufmerksam spazieren gehen, dann entdecken Sie vielleicht auch den ein oder anderen Regenwurm.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 15.02.2022
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