Frei nach Heinz Erhardt: Während heute endlich einmal Zwischenhocheinfluss für ruhige Verhältnisse sorgt, erwartet uns morgen bereits der dritte markante Kaltfrontdurchgang binnen sechs Tagen.
Die Ruhe nicht vor, sondern nach dem Sturm.
Oder besser gesagt: Nach den Stürmen, denn insgesamt gleich drei Sturm- beziehungsweise Orkantiefs hielten das Land in den vergangenen Tagen in Atem.
Am heutigen Mittwoch (23.02.2022) hat sich aber nun endlich einmal Zwischenhocheinfluss breitgemacht und sorgt für ein mittlerweile ungewohntes Bild: Die Sonne scheint.
Und das nicht zu knapp, denn Hoch "Jannis" sei Dank bleibt es heute den ganzen Tag vor allem in der Südwesthälfte Deutschlands längere Zeit wolkenfrei.
Aber es wäre auch zu schön gewesen, könnte man dieses Wetter länger genießen.
Dem macht aber morgen bereits das nächste Tief einen Strich durch die Rechnung.
Dieses zieht von der isländischen See über Schottland vor die norwegische Küste, wo es dann im Laufe des Tages zum Liegen kommt. Dabei erreicht die zugehörige Kaltfront im morgigen Vormittagsverlauf zunächst den Nordwesten und zieht dann bis Mitternacht südostwärts bis an den Alpenrand.
Wie schon die letzten Frontdurchgänge in der Nacht zum Samstag (Tief "Zeynep") und Montag (Tief "Antonia") wird auch dieser wieder deutlich spürbar, allerdings trotzdem nicht ganz so heftig bezüglich der erwarteten Windgeschwindigkeiten.
Nichtsdestotrotz treten mit der Kaltfront erneut verbreitet Sturmböen mit bis zu 80 km/h auf.
Dazu regnet es zeitweise kräftig, wobei die stärksten Niederschläge in Norddeutschland zu erwarten sind.
In der zweiten Hälfte der Nacht zum Freitag zieht die Kaltfront dann ostwärts ab.
Rückseitig fließt dann am Freitag polare Meeresluft nach. In der Höhe (1500 Meter) sinken die Temperaturen auf bis zu -6 Grad, sodass es dann in Schauern im Tagesverlauf auch mal kurz bis in tiefe Lagen graupeln oder schneien kann.
Auch das ein oder andere kurze Gewitter lässt sich nicht ausschließen.
Bezüglich der Temperaturen macht sich die eingeflossene Kaltluft anschließend vor allem nachts bemerkbar.
Unter erneut einsetzendem Hochdruckeinfluss zum Wochenende klart es dann auf und die Temperaturen sinken rasch in den Keller. Verbreitet ist dann zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder mit leichtem bis mäßigem und an den Alpen sogar mit strengem Frost zu rechnen.
M.Sc. Felix Dietzsch
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 23.02.2022
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst