Seit Tagen herrscht in Deutschland Hochdruckwetter. In Südostafrika wirbelt hingegen Zyklon GOMBE und bringt viel Wind und Regen.
Wirbelsturm BATSIRAI brachte Anfang Februar auf Madagaskar extreme Regenmengen und Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h. Seither ist das Technische Hilfswerk vor Ort, um den Menschen beim Aufbau der Trinkwasserversorgung zu helfen. Ende Februar zog der nächste Wirbelsturm durch (siehe Thema des Tages:
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/2/24.html). Nach erneut verbreiteter Zerstörung begann die Arbeit von Neuem.
In dieser Woche bildete sich ein weiterer Sturm, dieser traf den Norden der Insel, wenn auch mit deutlich geringerer Intensität. Das tropische Tief GOMBE formierte sich am Montag, den 07. März im indischen Ozean etwas vor Madagaskar und verlagerte sich westwärts. Dabei erreichte es die Insel in der Nacht zum Dienstag und zog am tagsüber über den Norden hinweg in die Straße von Mosambik.
GOMBE brachte dabei im Norden Madagaskars Windspitzen von 60 bis 70 km/h. Die Regenmengen beliefen sich auf teils 40 Liter pro Quadratmeter in 6 Stunden. Über einen Zeitraum von 72 Stunden hinweg fielen im Nordosten und Norden den Landes 50 bis 150 Liter.
In der Straße von Mosambik verstärkte sich das Tief am gestrigen Donnerstag zu einem Sturmtief und liegt nun (Freitagmorgen) an der Ostküste Mosambiks in der Region Nampula. Dort können Windspitzen bis zu 160 km/h an der Küste und 140 km/h im küstennahen Binnenland auftreten. Auf dem weiteren Weg am Samstag zunächst west-, am Sonntag südwärts (vgl. Zugbahn GOMBE beim Joint Typhoon Warning Center), schwächt sich der Wind ab und es werden noch maximal 80 bis 120 km/h erreicht.
Da der Sturm viel feuchte Luft mitbringt, treten zum Teil heftige Gewitter auf. Innerhalb von 24 Stunden sind in der Region Nampula südlich der Stadt Nacala Regenmengen zwischen 150 und 250 Liter pro Quadratmeter möglich. Sonst liegen die Mengen zwischen 50 und 150 Liter pro Quadratmeter. Am Samstag und Sonntag wirbelt GOMBE über dem Süden Malawis und der Region Zambezia in Mosambik. Erneut können Regenmengen zwischen 100 und 150 Liter pro Quadratmeter auftreten, punktuell auch mehr. Über das gesamte Wochenende aufsummiert sind in den Regionen Nampula und Zambezia verbreitet Regenmengen zwischen 150 und 250 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, regional können bis zu 350 Liter fallen.
Im weiteren Verlauf zieht das Tief wieder in die Straße von Mosambik und löst sich dort voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch auf.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 11.03.2022
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst