Das Wochenende verläuft wettertechnisch noch ziemlich unspektakulär und ruhig. Doch zum Beginn der kommenden Woche ist es mit der Herrlichkeit vorbei und es steht ein markanter Wetterumschwung an. Dann drohen Sturm, Regen- und Schneefälle.
Derzeit herrscht in Deutschland vergleichsweise ruhiges Winterwetter. Die gestern analysierte maskierte Kaltfront hat sich vollends aufgelöst. Dennoch halten sich über weiten Teilen Deutschlands dichte Wolkenfelder, aus denen hier und da noch etwas Niederschlag fällt. Im Norden hingegen kann sich schon zeitweilig die Sonne durchsetzen. Grund dafür ist Hoch BEATE, das zunehmend seine Fühler vom Ostatlantik her nach Mitteleuropa ausstreckt.
Am Samstag klingen die letzten Schneefälle am Alpenrand und im Bereich des Erzgebirges ab und BEATE weitet ihren Einfluss auf weitere Teile des Landes aus, sodass sich die Sonne auch in der Mitte immer häufiger durchsetzen kann. Es sind dann dort sowie im Norden etwa 2 bis 4 Stunden Sonne möglich. Während in der Nordhälfte am Sonntag bereits dichte Wolkenfelder aufziehen und den kommenden Wetterwechsel ankündigen, kann sich in der Südhälfte, nach Auflösung von Nebel- und Hochnebelfeldern, die Sonne gebietsweise für längere Zeit durchsetzen. 3 bis 5 Stunden, an den Alpen auch noch mehr Sonnenstunden können dann genossen werden und für die vergangenen trüben Tage entschädigen. Einem umfangreichen Winterspaziergang zum Auffüllen des Vitamin-D-Haushaltes steht also nichts im Wege.
Bereits in der Nacht zum Montag vollzieht sich ein markanter Wetterumschwung, denn mit einem deutlich auflebenden Westwind zieht von Nordwesten rasch eine Kaltfront heran. Diese liegt gegen Morgen in etwa auf einer Linie Saarland-Lausitz. Vor allem in der Mitte des Landes und generell in den höheren Lagen fällt Schnee. Mehr als ein paar Zentimeter Neuschnee kommen aber zunächst nicht zusammen. Im Norden weht zudem ein ruppiger Westwind mit ersten stürmischen Böen oder Sturmböen bis 80 km/h aus West.
Am Montag tagsüber kommen die Niederschläge rasch nach Süden voran und vor allem im südlichen und östlichen Bergland schneit es mitunter kräftig. Im Bayerischen Wald und im Erzgebirge sind bis Dienstagmorgen 5 bis 10, am Alpenrand 10 bis 20 cm Neuschnee möglich. In Staulagen der Alpen können die Schneemengen noch höher ausfallen. Ansonsten stellt sich am Montag wechselhaftes und sehr windiges, teils auch stürmisches Schauerwetter ein. Immer wieder treten Regen-, Schnee- und Graupelschauer auf. Im Nordosten und Norden ist das ein oder andere Graupelgewitter möglich. In der Nacht zum Dienstag beruhigt sich das Wettergeschehen etwas, weitere schauerartige Niederschläge folgen jedoch nach.
Am Dienstag und im weiteren Wochenverlauf bleibt das abwechslungsreiche Wetter erhalten. Immer wieder ziehen Niederschlags- und Wind- eventuell auch Sturmfelder über Deutschland hinweg. Besonders in den Staulagen der Berge kommt einiges an Niederschlag zusammen. Bis Freitagmittag sollen dabei je nach Modell 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter fallen. Punktuell sind noch höhere Mengen möglich. Vor allem für die Hochlagen oberhalb etwa 600 - 900 Meter schneit es mitunter teils kräftig und länger anhaltend, wodurch insbesondere am Alpenrand, im Bayerischen Wald und im Erzgebirge durchaus ein halber bis ein Meter Schnee fallen können. Dies verbessert die Wintersportbedingungen enorm, aber auch die Lawinengefahr nimmt damit in den Alpen deutlich zu. Außerdem drohen durch den stürmischen Wind unter Umständen Verwehungen.
Im Flachland bleibt es bei nasskaltem und zeitweise sehr windigem Schmuddelwetter. Nur nachts sind unter Umständen vorübergehend nasse Schneeflocken möglich oder es kann sich kurzzeitig eine matschige Schneedecke bilden.
Eines ist sicher, Langeweile kommt beim Wetter in der kommenden Woche definitiv nicht auf.
Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.01.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst