Hoch BEATE zieht sich etwas zurück und Tiefdruckgebiete übernehmen. Damit steht uns in den ersten Tagen des Februars ein wechselhafter und stürmischer Witterungsabschnitt bevor, der im Bergland neuen Schnee bringt.
In den vergangenen Tagen herrschte in Deutschland meist der Einfluss von Hoch BEATE vor . Die Wolken hingen tief, gebietsweise zeigte sich auch die Sonne. Vereinzelt nieselte es etwas aus dem Hochnebel. Der Hochdruckeinfluss lässt nun zur Wochenmitte nach. Das Hoch zieht sich mehr in Richtung Atlantik zurück und macht so Platz für Tiefdruckgebiete über dem Norden und Osten Europas. Diese erreichen uns zwar nicht, ihre Ausläufer ziehen aber über Deutschland hinweg und bringen Schwung ins Wetter. Zwischen BEATE und den Tiefs OLEG I und II baut sich überdies ein Druckgradient auf, der sich in stürmischem Wind "entlädt".
Der westliche bis nordwestliche Wind frischt ab Dienstagnachmittag von Norden her sukzessive und deutlich auf. Der Höhepunkt wird im Laufe des Mittwochs erreicht. Nach Süden hin wird es vor allem im Bergland stürmisch. In den Niederungen treten dort meist Böen bis 65 km/h (Bft 7 und 8) auf, im Bergland sind Böen bis 80 (Bft 9), im höheren Bergland um 100 km/h (Bft 10) möglich.
Im Osten sind in den Niederungen Böen bis 70 km/h (Bft 8), im Nordwesten bis 80 km/h (Bft 9) zu erwarten. An der Nordsee werden von den Modellen derzeit Böen zwischen 90 und 100 km/h, an der Ostsee Böen zwischen 75 und 85 km/h gerechnet. Vor allem in den freien und exponierten Lagen kann es auch etwas mehr geben. In den zentralen und östlichen Mittelgebirgen sind in den höchsten Lagen orkanartige Böen um 115 km/h (Bft 11) möglich.
Am Mittwochabend lässt der Wind von Westen her wieder nach, allerdings treten auch in der Nacht zum Donnerstag noch gebietsweise Sturmböen, an den Küsten teils schwere Sturmböen und im Bergland orkanartige Böen auf.
Neben Wind bringen die Tiefdruckgebiete auch Regen und Schnee nach Deutschland. In den höheren Lagen der zentralen und östlichen Mittelgebirge sowie in den Alpen fällt nahezu durchgehend Schnee. Sonst schwankt die Schneefallgrenze zwischen 400 und zeitweise 800 Metern. Zum Ende der Woche steigt die Schneefallgrenze von Westen her über 1000 Meter.
Mengenmäßig liegen die Summen am Mittwoch zwischen Nordsee und Alpen bei 5 bis 15 Liter pro Quadratmeter, im Stau der Berge kommen auch mal um 25 Liter in 24 Stunden zusammen. Südwestlich und nordöstlich davon fallen mit 5 bis 10 Litern deutlich geringere Mengen. Vor allem im Norden sind auch einzelne Gewitter mit Graupel möglich.
Ähnlich gestaltet sich die Niederschlagsverteilung am Donnerstag. In einem breiten Streifen von der Nordsee bis an die Alpen können 10 bis 20 Liter zusammenkommen. Im Nordosten fällt so gut wie kein Regen. Nach Südwesten hin liegen die Mengen bei 5 bis 10, im Stau des Schwarzwaldes um 15 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden. An den Alpen stellt sich eine Dauerregen- beziehungsweise Schneelage ein. In den Lagen oberhalb von 1000 Meter können sich bis zum Freitag Neuschneemengen bis zu 60 Zentimeter in 48 Stunden akkumulieren. Im Berchtesgadener Land und im Allgäu sind auch größere Mengen möglich. Durch den starken Wind ist mit erheblichen Schneeverwehungen zu rechnen.
Die zweite Wochenhälfte wird wettertechnisch spannend. Sie können die Warnlage jederzeit im Web und in der WarnWetter App des Deutschen Wetterdienstes verfolgen.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 31.01.2023
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