Die beiden Hochdruckgebiete ELISABETH und ihre Nachfolgerin FEUKA bescheren Deutschland derzeit ruhiges und mildes (Winter-?) Wetter. Hoch FEUKA, dessen Namen von einem Karnevalsverein stammt, hält aber nur bis zum Donnerstag bei uns durch. Danach kommt Tiefdruckeinfluss auf.
Nicht viel Neues gibt es auch am heutigen Sonntag vom Wetter in Deutschland zu berichten. Hoch ELISABETH ist nach Südosteuropa gewichen, in die Bresche springt Hoch FEUKA. Dieses neue Hoch sorgt für anhaltend ruhiges und mildes Wetter. Das bei teils zweistelligen Tageshöchsttemperaturen mit Winter kaum etwas zu tun hat, sieht man mal vom wieder etwas vermehrt aufkommenden nächtlichen Frost ab. Ansonsten wird das Duell Nebel/Hochnebel vs. Sonnenschein jeden Tag aufs Neue ausgetragen. Sollten die Wettermodelle Recht behalten, werden der Westen, Süden und die Mitte Deutschlands dabei öfter gewinnen als der Norden und Nordosten.
Der Name des neuen Hochs FEUKA hat dabei eine sehr interessante Geschichte. Seit November 2002 können in Deutschland im Zuge der "Wetterpatenschaft" Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete beim Institut der Freien Universität (FU) Berlin erworben werden (siehe dazu auch das Thema des Tages vom 13.12.2020, "Weibliche Tiefs und männliche Hochs gehen in den Endspurt". Genau das hat sich wohl auch der Festausschuss des Euskirchener Karnevals e.V. (abgekürzt FEuKa) gedacht und im vergangenen Jahr eine Patenschaft für ein Hoch mit dem Anfangsbuchstaben "F" in diesem Jahr gekauft. In der Namensliste für Hochdruckgebiete landeten sie daher in der alphabetischen Reihenfolge auf Platz 6. Erfahrungsgemäß erfolgt die Namensvergabe für ein Hoch auf diesem Platz zwischen Februar und März. Tatsächlich gab es die Taufe am 7. Februar 2023, als sich das Hoch über Grönland bildete. Allerdings sind von der FU als Vorgabe nur tatsächlich existierende Vornamen zugelassen. Glücklicherweise wurde man auf der Suche nach dem Namen aber fündig. Nach Angaben des Karnevalsvereins gab es mal eine Frau gleichen Namens, die in Niedersachsen mittig im Dreieck von Emden, Jever und Oldenburg begraben liegt. So wurde die Benennung doch noch möglich.
Mittlerweile ist das Hoch über den Britischen Inseln und Westeuropa angekommen. In den nächsten Tagen wird es seinen Schwerpunkt nach Mitteleuropa verlagern. So hat das Hoch passenderweise in der Karnevalszeit den Namen eines Karnevalsvereins!
Stellt sich also die Frage, ob das Karnevalshoch (oder Faschingshoch, usw.) auch zum Höhepunkt des Straßenkarnevals, der ab Donnerstag mit der Weiberfastnacht beginnt und mit dem Aschermittwoch in der übernächsten Woche endet, durchhält oder ob es schon vorher schlappmacht? Die meisten Wettermodelle sind der Meinung, dass es nur bis zum Donnerstag bei uns regieren und dann über dem Balkan im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auflösen wird. Damit schafft das Hoch dann Platz für Ausläufer von Tiefdruckgebieten, die ab Donnerstagnachmittag oder -abend Deutschland erreichen und für wechselhaftere Witterung mit mehr Niederschlägen und Wind bei allerdings weiterhin milden Temperaturen sorgen sollen.
Gibt es also bei den vor allem ab Samstag stattfindenden Karnevalsumzügen kein "schönes" Wetter? Das wird von den Wettermodellen noch unterschiedlich beantwortet, allerdings gibt es eine Tendenz zur Rückkehr des Hochdruckeinflusses vor allem ab Sonntag. Über den Britischen Inseln und Westeuropa formiert sich ein neues Hoch, das insbesondere den Südwesten Deutschlands erfassen soll, während der Nordosten eher in einer nordwestlichen, von leichtem Tiefdruckeinfluss geprägten Strömung verbleibt. Das wäre für die Karnevalshochburgen im Westen und Südwesten eine gute Nachricht. Nur das Hoch heißt dann nicht mehr FEUKA, sondern wahrscheinlich GABRIELA oder HAZAL. Diese Namen stehen als 7. und 8. auf der Namensliste.
Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.02.2023
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