Der Mai hat am Montag begonnen und uns direkt mit frühlingshafter Wärme und gebietsweise auch längeren sonnigen Abschnitten begrüßt. Nun gehen wir in einen wechselhaften Abschnitt über, der dennoch verhältnismäßig warm bleibt.
Über Skandinavien herrscht hoher Luftdruck vor. Westlich von England kreist Tief XAVER. Bei uns wird aktuell am Südrand des Hochs trockene Luft aus Osten ins Land geführt. Die Lage ändert sich aber bereits, denn aus dem umfangreichen Tief über dem Atlantik entwickelt sich ein Randtief, welches in der Nacht zum Freitag dem Westen und Südwesten Deutschlands dichte Wolken und erste Schauer bringt.
Das Randtief trägt ebenfalls den Namen XAVER und wird in den Wetterkarten mit einer römischen 2 (II) betitelt. Hochdruckgebiet TINA liegt derweil über Skandinavien und lenkt in den Norden weiterhin trockene Luft aus östlicher Richtung.
Mit zunehmendem Gradienten zwischen den beiden Druckgebilden frischt der östliche Wind kräftig auf und an den Küsten sowie im angrenzenden Binnenland treten steife bis stürmische Böen auf. Exponiert sind auch Sturmböen möglich.
Im übrigen Bundesgebiet dreht der Wind zunehmend auf südwestliche Richtung und es wird feuchte und instabile Luft ins Land geführt. In dieser bilden sich teils kräftige Schauer und Gewitter, die sich im weiteren Tagesverlauf nord- und ostwärts ausbreiten. Örtlich besteht die Gefahr von unwetterartigen Erscheinungen durch heftigen Starkregen (mehr als 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde). Vereinzelt lassen sich auch schwere Sturmböen bis zu 100 Kilometer pro Stunde und größerer Hagel nicht ausschließen. In der Nacht zum Samstag verlagern sich Schauer und Gewitter in den Osten und Nordosten und gehen dort mehr und mehr in länger anhaltenden Regen über. Gebietsweise können dabei in wenigen Stunden um 20 Liter pro Quadratmeter fallen.
Samstag selbst zieht der Regen ostwärts ab und es gibt im Tagesverlauf noch einzelne Schauer. Bereits in der Nacht zum Sonntag nähert sich von Westen her das nächste Tiefdruckgebiet mit dichten Wolken und Regen. Dabei sind auch wieder Schauer und Gewitter möglich, die sich am Sonntag tagsüber ihren Weg vom Südwesten nach Norden und Osten bahnen. Östlich der Elbe bleibt es bis zum Abend wahrscheinlich noch trocken mit teils längeren sonnigen Abschnitten. Während es am Samstag im Norden und Nordosten noch kühl ist, erwärmt sich am Sonntag auch dort die Luft auf über 17 Grad. Nur direkt an den Küsten ist es bei auflandigem Wind durch die noch kühle See frischer.
In der Nacht zum Montag kommen die Schauer und Gewitter nordostwärts voran. Die neue Woche startet dann wechselhaft mit einem Wechsel aus Sonne und Wolken sowie einzelnen Schauern und Gewittern. Dabei ist es weiterhin mäßig warm mit Höchstwerten zwischen 18 und 23 Grad.
Dipl. Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.05.2023
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