Da das Wetter aktuell nur wenig Spannung zu bieten hat bzw. zu Sommer, Sonne, Sonnenschein, Trockenheit und Waldbrandgefahr zumindest in den letzten Tagen schon viel gesagt wurde, soll an dieser Stelle heute mal eine kleine Literaturempfehlung erscheinen.
Kennen sie Maja Lunde? Maja Lunde ist eine 1975 in Oslo geborene Schriftstellerin, die sich wohl durch eine Dokumentation über das Bienensterben zu einem Buch inspirieren ließ, das im Jahr 2015 in Deutschland unter dem Titel "Die Geschichte der Bienen" erschien. Seit diesem Erfolg sind drei weitere Bücher von Maja Lunde erschienen, die zusammen ihr sogenanntes "Klima-Quartett" bilden.
Zunächst erschien 2015 also die "Geschichte der Bienen", 2017 "Die Geschichte des Wassers", 2019 das Buch mit dem Titel "Die Letzten ihrer Art" und im vergangenen Jahr 2022 "Der Traum von einem Baum". Die Romane sind in unterschiedlichen Handlungssträngen geschrieben, die von der Vergangenheit bis in eine fiktive, aber vorstellbare bzw. in einigen Regionen bereits gegenwärtige Zukunft reichen.
Im ersten Band zum Thema Bienen zum Beispiel wird der Spannungsbogen von der Erfindung eines zur Mitte des 19. Jahrhunderts völlig neuartigen Bienenstocks über eine große, monokulturelle Mandelplantage in den USA im Jahr 2007 bis in eine noch ferne Zukunft im Jahr 2098 in China gestrickt, in der es schon längst keine Bienen mehr gibt... Es wird also eine Zukunft skizziert, die in einer stark durch den Einfluss des Menschen bzw. durch den fortschreitenden Klimawandel geprägten Zeit liegt und es wird eine emotionale Verbindung zwischen Umweltproblemen und den persönlichen Schicksalen der Protagonisten geschaffen.
Während sich der erste Band mit der Problematik des Bienensterbens und dessen Folgen beschäftigt, zeigt Band zwei ein Szenario, in der Wasserknappheit im südlichen Europa zu Dürren und sozialen Spannungen sowie zu Migrationsbewegungen nach Norden führt.
Band drei widmet sich mit dem Kampf gegen das Artensterben und Band vier einem der vielleicht wichtigsten Schätze der Welt: der Saatgutkammer im Permafrostboden Spitzbergens.
Die Bücher sind absolut lesenswert, berührend und teils auch er- bzw. aufschreckend. Nach der Ansicht der Autorin dieses Tagesthemas schafft es Maja Lunde, die ganze Thematik in ihrer unmittelbaren Dringlichkeit darzustellen und ein Umweltbewusstsein zu schaffen, in dem man auch das eigene Handeln im Kontext von Natur, Klima und Umwelt hinterfragt.
Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 13.06.2023
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