Die meisten von uns tragen sie täglich: Unterwäsche. Doch welche Unterwäsche eignet sich am besten für heiße Tage?
Der gestrige Sonntag war temperaturtechnisch eher auf der gemäßigten Seite. In den meisten Regionen blieben die Maxima unter 25 Grad. Lediglich im Süden und teils auch im Osten gab es einen Sommertag. Die Tage zuvor waren jedoch verbreitet sommerlich, teils sogar heiß mit Höchstwerten jenseits der 30 Grad. Gebietsweise wurden in der vergangenen Woche Warnungen vor starker, teils auch vor extremer Wärmebelastung ausgegeben. Und nun steigt die Temperatur in dieser Woche wieder deutlich an.
Tiefdruckgebiet NICOLE, mit Zentrum vor Island, führt mit südwestlicher Strömung wieder deutlich wärmere Luft zu uns. Hochdruckgebiet KAI, derzeit mit Zentrum über Deutschland, sorgt für eine Abtrocknung der Luftmasse und zunehmende Sonnenanteile.
Vor allem am Dienstag und Mittwoch sind verbreitet Höchstwerte zwischen 25 und 28 Grad zu erwarten, teilweise werden über 30 Grad erwartet. Für den morgen Dienstag gibt es bereits Warnungen vor starker Wärmebelastung im Südwesten. Am Donnerstag kühlt es etwas ab, vor allem im Norden und Nordwesten. In der Südhälfte bleibt es aber auch in der zweiten Wochenhälfte sommerlich warm. Zeit, sich Gedanken um kühlende Unterwäsche zu machen.
Die meisten tragen Unterwäsche aus Baumwolle. Sie ist natürlichen Ursprungs und riecht nicht so unangenehm wie viele Kunstfasern. Sie saugt Feuchtigkeit praktisch im Nu auf. Das ist ein Vorteil, denn auf Oberhemden werden so Schweißflecken vermieden oder deren Sichtbarkeit zumindest verzögert. Allerdings kann es sich auch als Nachteil entpuppen, denn das mit Feuchtigkeit vollgesogene Baumwollteil kann am Körper kleben und für ein unangenehmes Trageempfinden sorgen. Es fehlt die Luftzirkulation, die die Feuchtigkeit verdunsten könnte.
Leichter und dünner ist Unterwäsche aus Seide. Auch sie ist natürlichen Ursprungs. Der glatte Stoff sorgt dafür, dass er nicht kleben bleibt, die Haut atmen kann und die Luft zwischen Haut und Unterwäsche zirkuliert. Schweiß wird so auf der Haut getrocknet, was einen kühlenden Effekt hat.
In wärmeren Gegenden auf der Erde setzt man auf natürliches Leinen. Nicht nur als Unterwäsche. Der Stoff bleibt auch bei hoher Luftfeuchtigkeit trocken. Auch er klebt nicht auf der Haut, lässt sie also atmen, Feuchtigkeit kann verdunsten und es entsteht ein kühles Gefühl.
Sportler kennen sie bereits: Funktionsunterwäsche. Sie wird aus Kunstfasern hergestellt und meist mit Naturfaser gemischt. Sie ist atmungsaktiv, nimmt etwas Feuchtigkeit auf, leitet sie aber auch ab und sorgt durch Verdunstung wieder für einen kühlenden Effekt. Der kühlende Effekt beruht auf der Verdunstungsabkühlung. Der Schweiß verdunstet auf der Haut, geht also vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über. Für diesen Phasenübergang wird Energie benötigt, die der verbleibenden Flüssigkeit in Form von Wärme entzogen wird. Zurück bleibt kühlere Flüssigkeit auf der Haut und die sorgt für Abkühlung.
Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten, sich mit der richtigen Unterwäsche Abkühlung an heißen Tagen zu verschaffen. Wobei sich Baumwolle eher für Menschen eignet, die weniger schwitzen oder sich nur wenig bewegen. Wer Sport treiben möchte, der ist mit Funktionsunterwäsche gut beraten.
Weitere Tipps, mit Hitze umzugehen, finden Sie auf den Webseiten des Deutschen Wetterdienstes und unter www.hitzewarnungen.de.*
Dipl. Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.08.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst