Der Hitze entgegen

In den letzten Tagen haben wir bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass uns wieder heiße Tage ins Haus stehen. Was den einen freut, ist für den anderen eine Belastung. Wir geben heute ganz allgemeine Tipps, wie man der Hitze entgegnen kann.

Hochdruckgebiet MASCHAL sorgt am heutigen Sonntag und auch zu Beginn der neuen Woche für oft sonniges Wetter. Dabei strömt aus dem Süden warme Luft ins Land. Diejenigen, die noch Ferien haben, freuen sich jetzt über eine hochsommerliche Phase. Vor allem an den deutschen Küsten sorgen die erwarteten Sommertage für gute Laune. Für gesundheitlich vorbelastete und ältere Menschen steht allerdings eine unruhige Zeit bevor.

In der neuen Woche nimmt der Tiefdruckeinfluss aus Westen zu und die Feuchtezufuhr steigt. Die Luft wird zunehmend als schwül empfunden. Auch die Nächte bieten immer weniger Abkühlung. Die Temperatur sinkt vor allem in Ballungsgebieten nicht mehr unter 20 Grad. Damit ist keine ausreichende Erholung nachts gegeben und die Wärmebelastung steigt zusätzlich.

Um der Hitze entgegenzuwirken, gibt es jede Menge Tipps. Grundsätzlich sollte man die große Hitze während der Nachmittagsstunden meiden und Tätigkeiten, wenn es denn geht, in die Morgen- und späten Abendstunden verlegen. Ein feuchtes Tuch im Nacken oder um Arme und Beine kann den Körper kühlen. Auch kühlende Bäder für Arme oder Füße lindern die Hitze. Ein leichter Luftzug kann für Entspannung sorgen. Es muss auch nicht immer ein Ventilator sein, ein Handfächer schafft oft schon Abhilfe und lässt sich überall mit hinnehmen. Zudem sollten Sie mehr trinken als gewöhnlich, um den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen auszugleichen. Beim Essen sollten Sie auf leichte, aber auch salzhaltige Kost achten. Denn beim Schwitzen gehen dem Körper wichtige Mineralstoffe verloren. Tragen Sie luftige Kleidung. Sie lässt die Haut atmen und sorgt für Luftzirkulation, die wiederum durch Verdunstung für Abkühlung sorgt.

Besonderes Augenmerk bei Hitze und Sonne sollte auf dem Kopf liegen. Er beherbergt unsere "Schaltzentrale". Ohne die geht nichts oder nicht mehr richtig. Bedecken Sie den Kopf, schützen Sie ihn vor direkter Sonne. Suchen Sie draußen schattige Plätze. Vermeiden Sie aufgeheizte Betonflächen. Ein Bummel durch ein klimatisiertes Einkaufszentrum oder der Gang in die Kirche verschafft sowohl Bewegung als auch Abkühlung.

Für die Wohnung gilt: Kühl halten. Nutzen Sie wenn möglich nordwärts ausgerichtete Räume. Lassen Sie die Sonne die Räume nicht zusätzlich aufheizen. Verdunkeln Sie, wenn möglich, von außen. So staut sich die Wärme nicht zwischen Fenster und Gardine im Innenraum. Lüften Sie ausreichend, nicht nur nachts. Sorgen Sie für Durchzug oder mindestens einen Luftzug. Ein Ventilator kann die Luft zwar nicht kühlen, er sorgt aber dafür, dass Feuchtigkeit auf Ihrer Haut verdunstet und ein kühles Gefühl zurückbleibt.

Das Umweltbundesamt hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst Broschüren zum Umgang mit Hitze herausgegeben. Auch das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geben Verhaltenstipps. Eine Sammlung verschiedener Quellen finden Sie auf www.hitzewarnungen.de.

Man sollte aus der Vielzahl an möglichen Abhilfen die für sich geeigneten heraussuchen. Nicht alles muss umgesetzt werden. Und wie sooft gilt auch bei Hitze: Achten Sie auf Ihre Nächsten. Bieten Sie Hilfe an oder fragen Sie danach.


Dipl.-Met. Jacqueline Kernn

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 11.08.2024

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