Dauerregenlage mit Hochwassergefahr


Im heutigen Thema des Tages werden die aktuelle Dauerregenlage im Südosten von Deutschland und die weitere Entwicklung erläutert.


Während die Nordwesthälfte Deutschlands zunehmend unter dem Einfluss des Hochs REINHOLD mit Schwerpunkt westlich der Bretagne gelangt, liegt die Südosthälfte des Landes im Einflussbereich des Tiefs ANETT (int. BORIS), welches für die Dauerregenlage in den Regionen zwischen der Lausitz und den Alpenrand verantwortlich ist.

Tief ANETT ist zwischen zwei Hochdruckgebieten eingeklemmt, so dass seine Kreise in denselben Regionen im südöstlichen Europa und im östlichen Mitteleuropa dreht und vor allem in Südwestpolen, Tschechien, Slowakei, Österreich, Ungarn und Slowenien für eine ausgeprägte Hochwasserlage sorgt. Deutschland ist nur am Rande betroffen. Die Elbe, Oder und Neiße sowie die Zuflüsse am unteren Donau sind die betroffenen Flüsse, die in den nächsten Tagen Hochwasser bekommen. Mehr Details finden Sie unter: https://www.hochwasserzentralen.de/.

Die Abbildung 2 zeigt die 48-stündigen Niederschlagsmengen bis Sonntagvormittag von der deutschen Modell ICON D2. Die höchsten Mengen auf deutscher Seiten (von 50 bis 100 l/m², im Berchtesgadener Land bis 150 l/m²) werden am Erzgebirge und in der Oberlausitz sowie zwischen den Bayerischen Wald und den Alpen simuliert. In den Nachbarländern werden noch höheren Mengen erwartet.

Zu erwähnen sind auch die ergiebigen Schneefälle in den östlichen Alpen, besonders in den österreichischen Alpen. Dort werden oberhalb von 1500 m 100 bis 200 cm Neuschnee fallen und die Schneefallgrenze sinkt zum Teil unter 1000 m. Dabei besteht eine erhöhte Schneebruch- und Lawinengefahr neben den winterlichen Straßenverhältnissen.

Zum Wetter am heutigen Montag: In der Südosthälfte zeigt der Himmel bedeckt und von der Lausitz bis zu den Alpen regnet es zum Teil langanhaltend und ergiebig, oberhalb von 1300 und 1500 m schneit es, bei Höchstwerten zwischen 5 und 12 Grad. Zudem weht ein mäßiger im Bergland starker bis stürmischer Nordwestwind. In der Westhälfte treten einzelne Schauer und kurze Gewitter auf, dazwischen zeigt sich die Sonne bei 10 bis 17 Grad und bei mäßigem, an der Nordsee frischem Nordwestwind.

In der Nacht zum Samstag südöstlich einer Linie Bodensee und Berlin regnet bzw. oberhalb 1200 m schneit es weiter, ansonsten klingen die Schauer ab und der Himmel klart es gebietsweise auf. Die Tiefstwerte liegen zwischen 13 Grad an der Nordsee und 3 Grad an den Alpen.


Am Samstag lässt der Dauerregen im Tagesverlauf von Sachsen nach und von Nordwesten zeigt sich häufiger die Sonne bei kaum Schauern. Die Temperaturen steigen auf Werte zwischen 13 und 18 Grad im Norden und Westen und zwischen 6 und 12 Grad im Südosten. Der Nordwestwind ist spürbar unterwegs mit frischen bis starken, im Bergland stürmischen Böen.

Am Sonntag kommt im Osten und Südosten nach einer kurzen Pause neuer Regen auf. Nach Westen hin bleibt es bei wechselnder Bewölkung dagegen weiterhin überwiegend trocken, nur an der Nordsee sind einzelne Schauer unterwegs. Immerhin steigen die Temperaturen auch im Südosten etwas an. Im Norden und Nordwesten werden dann mit etwas Sonnenunterstützung stellenweise knapp 20 Grad erwartet.

Anfang nächster Woche setzt sich dann zögerlich wieder freundlicheres Wetter durch. Zudem steigen auch die Temperaturen wieder etwas an. Lupenreines Altweibersommerwetter mit viel Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen für ganz Deutschland ist aber vorerst nicht in Sicht.

Die Bilder zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie immer im Internet unter www.dwd.de/tagesthema.

Dipl.-Met. Marco Manitta

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 13.09.2024

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