Auf ein in Sachen Wetter ruhiges Wochenende folgt eine wechselhafte und im Verlauf vielleicht sogar turbulente Woche. Entscheidend dafür ist die weitere Entwicklung von KIRK - einem atlantischen Hurrikan.
Ein - zumindest mal was das Wetter angeht - ruhiges Wochenende steht uns bevor. Von der Nordsee her weitet Hoch URBAN seinen Einfluss auf Deutschland aus und vertreibt allmählich auch im Südosten die Regenwolken. Doch die nächste Wetterumstellung lässt nicht lange auf sich warten.
Zum Start in die neue Woche gelangen wir in den Einflussbereich eines atlantischen Tiefdruckkomplexes, in dem sich auch der ehemalige Hurrikan ISSAC befindet. ISSAC zog Ende September über den subtropischen Atlantik ostwärts und konnte sich dabei bis zu Kategorie 2 auf der fünfteiligen Saffir-Simpson-Skala verstärken. Im Anschluss wandelte sich der Hurrikan in ein außertropisches Tief um und schickt sich nun an, im Zusammenspiel mit anderen Tiefdruckkollegen unser Wetter in Deutschland zu beeinflussen.
Die Folge ist ab Montag zunehmend wechselhaftes Wetter. Dazu wird es windiger, aber dank sich einstellender Südwestströmung auch wieder eine ganze Ecke milder. Nach Höchstwerten zwischen 10 und 17 Grad am Wochenende werden für Montag 15 bis 22 Grad erwartet. Auch die Nächte werden in der Folge wieder deutlich milder. Rutscht die Temperatur in den kommenden Nächten teilweise in den tiefen einstelligen Bereich ab (am Boden gebietsweise sogar bis in den leichten Frostbereich) sind nächste Woche wieder vermehrt zweistellige Tiefstwerte zu erwarten.
Apropos ehemaliger Hurrikan: Aktuell wirbelt Hurrikan KIRK über dem Atlantik. Den Prognosen zufolge soll der tropische Wirbelsturm bis zur Wochenmitte - dann als außertropisches Tief - in die Westwinddrift aufgenommen werden und das Wetter in West- und anschließend auch Mitteleuropa beeinflussen. Wie das dann genau aussehen wird, ist aber noch sehr unsicher, wie man in den folgenden Abbildungen sieht.
Am Dienstagmorgen wird KIRK - nach Prognosen des Nationalen Hurrikan Zentrums in Miami hat bis dahin bereits die Umwandlung in ein außertropisches Tief begonnen - von den drei hier betrachteten Globalmodellen noch recht ähnlich am linken Kartenrand prognostiziert. Das sieht 24 Stunden, also Mittwochfrüh, schon deutlich anders aus.
Während KIRK (oder wegen der vollzogenen Umwandlung besser ex-KIRK) bei IFS bereits die Biskaya entert, liegt er bei ICON und GFS noch weit vor Westeuropa (jeweils 0-UTC-Lauf vom 04.10.2024).
Weitere 24 Stunden später liegt der Kern von ex-KIRK über Dänemark und besonders die Nordhälfte Deutschlands damit in seinem Sturmfeld. Nach ICON nähert sich ex-KIRK deutlich langsamer und soll erst im Laufe des Donnerstags über den Norden Deutschlands hinwegziehen. GFS möchte davon überhaupt nichts wissen und belässt den Sturm an der Südküste von Irland. Erst am Samstag lässt es ex-KIRK dann über die Mitte unseres Landes hinwegziehen (hier nicht gezeigt).
Die Vorhersage bietet also noch einiges an Unsicherheiten. Zwar zeigen alle Modelle die Aufnahme des Sturmsystems in die Westwindzirkulation in der ersten Wochenhälfte, wie es danach aber weitergeht, muss abgewartet werden.
(Die Bilder zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie immer im Internet unter www.dwd.de/tagesthema.)
Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.10.2024
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