Die ruhigen, wenn gleich auch nicht immer sonnigen Tage sind vorbei und das Wetter widmet sich ausgiebig seiner tiefdruckbeeinflussten, wechselhaften Seite?ein vorläufiger Höhepunkt erwartet uns am morgigen Dienstag.
Bereits am heutigen Montag zeigt sich das Wetter tendenziell wechselhaft: Im Norden treten bei wechselnder Bewölkung wiederholt Schauer auf, vor allem an den Küsten können sich auch einzelne Gewitter bilden. Von der Mitte bis in den Süden ist es dicht bewölkt und es regnet häufig. Dazwischen zeigen sich auch größere Auflockerungen und es bleibt meist trocken. Ganz im Süden überwiegt ebenfalls wechselnde, teils lockere Bewölkung, vor allem am Alpenrand scheint zeitweise die Sonne und es bleibt weitgehend trocken. Dazu weht gebietsweise ein böiger Wind.
Interessanter ist aber ein aktuell noch westlich der Britischen Inseln liegendes Tief namens QUITERIA, das sich im Verlauf des morgigen Dienstags über den Norden Deutschlands ost-/nordostwärts verlagert.
QUITERIA hat dabei unterschiedliche, teils dann auch warnwürdige Wettererscheinungen im Gepäck: Auf der Südflanke des Tiefs lebt bereits ausgangs der Nacht bzw. in den Frühstunden der Wind deutlich auf. In der Mitte und im Süden muss dann bis in die zweite Tageshälfte recht verbreitet mit stürmischen Böen bzw. Sturmböen gerechnet werden, im Bergland mit schweren Sturmböen, in einigen Gipfellagen Orkanböen. Im Laufe der Nacht setzen zudem von Westen Niederschläge ein. Diese stehen im Zusammenhang mit der Warmfront des Tiefs und breiten sich ostwärts aus. Anfangs kann dabei im Bergland noch Schnee fallen und auch in den Tälern der östlichen Mittelgebirge sind Glätteerscheinungen wie gefrierende Nässe oder vereinzelt gefrierender Regen möglich. In der recht milden Luftmasse auf der Tiefsüdseite steigt die Schneefallgrenze aber rasch an, so dass tagsüber dort meist Regen fällt. Dieser Regen hält teils länger an, vor allem in Staulagen der westlichen und zentralen Mittelgebirge muss mit Dauerregen gerechnet werden.
Anders sieht es auf der kalten Nordseite des Tiefs aus. Über dem Norden Deutschlands fallen die Niederschläge häufiger bis in tiefe Lagen als Schnee. Diese Schneefälle beginnen ausgangs der Nacht bzw. Dienstagfrüh im Nordwesten und verlagern sich tagsüber ostwärts über Teile Niedersachsens und die Altmark in Richtung
Mecklenburg-Vorpommern. Eventuell sind auch Hamburg und das südliche Schleswig-Holstein betroffen, bezüglich der genauen Lage dieses Schneefallgebietes gibt es aber noch Unsicherheiten. Auch wenn die Böden tendenziell noch recht warm sind, kann sich je nach Schneefallintensität zumindest vorübergehend eine dünne Schnee- oder Schneematschdecke mit entsprechender Glättegefahr bilden. Die Kaltfront von QUITERIA sorgt im Nachmittagsverlauf von Nordwesten/Westen für einen Übergang in Schauer, direkt an der Kaltfront kann es dabei im Westen und Südwesten nachmittags auch Gewitter geben und der Wind lebt gelegentlich noch etwas kräftiger auf, so dass neben Sturmböen auch in tiefen Lagen die ein oder andere schwere Sturmböe nicht ausgeschlossen werden kann.
Anschließend dominiert die auf der Rückseite des Tiefs einfließende polare Luftmasse, in der es im Wochenverlauf wiederholt zu Schauern kommt, die je nach Intensität bis in tiefe Lagen häufig als Schnee fallen. In tieferen Lagen ist dabei die Ausbildung einer Schneedecke aufgrund der noch warmen Böden recht unwahrscheinlich bzw. nicht von langer Dauer, im Bergland dürfte es aber zunehmend winterlich werden. Die Tageshöchstwerte bleiben im niedrigen einstelligen Bereich, im Bergland bei Werten um oder auch leicht unter dem Gefrierpunkt. Nachts muss häufig mit leichtem Frost und streckenweise mit Glätte entweder durch Schnee oder auch gefrierende Nässe gerechnet werden.
Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 18.11.2024
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